Wissenschaftliches Arbeiten setzt genau definierte Standards voraus. Darunter fallen z.B. Gütekriterien für die Forschungsarten, Vorgaben zur sprachlichen Gestaltung und auch Zitierregeln. Richtig zitieren bedeutet, dass du dich exakt an die Vorgaben der gewählten Zitierweise hältst. In den Zitierweisen ist das Vorgehen beim Zitieren genau vorgegeben. Dennoch gibt es einige Bereiche, wo du zumindest auswählen kannst, wie du Vorgehen möchtest. Dazu zählen auch die Abkürzungen beim Zitieren, die in diesem Beitrag beschrieben werden.
Definition: Abkürzungen
Abkürzungen in Quellenangaben der verschiedenen Zitierweisen erfüllen dieselbe Funktion wie Abkürzungen beim wissenschaftlichen Schreiben. Sie sind eine verkürzte Darstellung einer Begrifflichkeit und stehen somit anstelle der eigentlichen Begrifflichkeit an deren Platz und fördern somit den Lesefluss. Die folgenden Abkürzungen sind allgemein und wissenschaftlich anerkannt und können für Quellenangaben von dir verwendet werden:
Der DOI
DOI steht für „Digital Object Identifier„. Der DOI ist für Online-Quellen relevant, denn man kann den DOI anstelle der URL angeben, um eine Online-Quelle zu zitieren. Der Unterschied zwischen DOI und URL ist, dass ein DOI unveränderbar ist und die Quelle somit permanent auffindbar ist. Somit dient der DOI als eine Art Fingerabdruck für digitale Objekte.
Die Abkürzung „ebd.“
„Ebd.“ steht für „ebenda„. Die Abkürzung wird bei aufeinanderfolgenden Quellenangaben verwendet, die sich auf dieselbe Quelle beziehen. Die Abkürzung „ebd.“ ersetzt dabei den Nachnamen des Autoren sowie das Erscheinungsjahr.
Die Abkürzung „et al.“
Die Abkürzung „Et al.“ steht für „et alia“ und bedeutet auf deutsch „unter anderem„. Die Abkürzung ist für Verweise im Text relevant, denn bei Verweisen im Text werden nur bis zu zwei Autoren angegeben. Bei drei oder mehr Autoren wird nur noch der erste Autorennachname genannt und dann folgt die Abkürzung „et al.“, um zu kennzeichnen, dass es mehrere Autoren gibt, diese aber nicht aufgelistet sind. Dabei kann die Abkürzung für alle Zitat-Typen verwendet werden. Im Literaturverzeichnis darf die Abkürzung „et al.“ jedoch nicht verwendet werden, denn dort müssen alle Autoren genannt werden, weshalb es keine Verwendung für die Abkürzung gibt.
Die Abkürzung „ff. und f.“
Die Abkürzung „ff.“ steht für „folgend“ bzw. „auf den nächsten Seiten folgend„. Die Abkürzung „f“ hingegen steht für „auf der nächsten Seite folgend„. An der Bedeutung wird bereits der Unterschied zwischen den beiden Abkürzungen klar, denn „ff.“ steht für drei oder mehr aufeinanderfolgende Seiten und die Abkürzung „f.“ steht für zwei aufeinanderfolgende Seiten. Mit den Abkürzungen kannst du kennzeichnen, dass sich dein Zitat nicht auf eine, sondern auf mehrere Seiten bezieht, die aufeinander folgen. Allerdings wird häufig von der Verwendung der Abkürzung „ff.“ abgeraten, da die Angabe zu ungenau ist.
Die Abkürzung „Hrsg.“
Die Abkürzung „Hrsg.“ steht für Herausgeber oder Herausgeberin. Die Verwendung der Abkürzung „Hrsg.“ ist nur bei bestimmten Quellen möglich, denn du kannst einen Autorennamen nur mit dieser Abkürzung in der Quellenangabe versehen, wenn die Person als Herausgeber gekennzeichnet ist. Vor allem bei Sammelbänden oder Artikeln aus Fachzeitschriften ist dies der Fall.
Die Abkürzung „vgl.“
Die Abkürzung „vgl.“ steht für „vergleiche„. Die Abkürzung wird nur bei Quellenangaben von indirekten Zitaten verwendet, um diese zu kennzeichnen. Die Abkürzung „vgl.“ wird dabei vor dem Autorennamen platziert und steht somit am Beginn der Quellenangabe.
Die Abkürzung „[sic]“
Die Abkürzung „[sic]“ bedeutet „wirklich so„. Die Abkürzung „[sic]“ wird anders als die anderen Abkürzungen nicht in Quellenangaben verwendet, sondern direkt im Zitat. Die Abkürzung wird nur bei direkten Zitaten verwendet und wird bei übernommenen Rechtschreib- und Grammatikfehlern platziert, um diese zu kennzeichnen. Direkte Zitate müssen wortwörtlich übernommen und dürfen nie verändert werden, wodurch auch eventuelle Fehler übernommen werden müssen. Mit der Abkürzung „[sic]“ kennzeichnest du, dass ein Fehler bereits in der Quelle vorlag, du ihn erkannt hast und ihn aufgrund der Zitierregeln nicht verbessert hast.