Forschungsdesign – Einfach erstellt in 3 Schritten

19.04.21 Allgemeines zur Methodik Lesedauer: 6min

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Im Laufe deines Studiums wirst du wahrscheinlich mindestens einmal vor der Aufgabe stehen, ein Forschungsdesign zu erstellen. Spätestens dann, wenn du in deiner Abschlussarbeit eine wissenschaftliche Studie durchführen sollst, wirst du nicht daran vorbeikommen. Schließlich ist das Forschungsdesign eine der wichtigsten Möglichkeiten, um Untersuchungen transparent zu gestalten.

Forschungsdesign „einfach erklärt“

Ein Forschungsdesign ist wie ein Plan oder eine Karte für Wissenschaftler. Es sagt ihnen, welche Schritte sie gehen müssen, um Antworten auf ihre Fragen zu finden. Es bestimmt auch, welche Werkzeuge sie verwenden sollten, um ihre Daten zu sammeln und zu analysieren. So hilft es dabei, dass die Ergebnisse am Ende glaubwürdig und exakt sind.

Definition: Forschungsdesign

Ein Forschungsdesign (auch Untersuchungsplan genannt) beschreibt die genaue Herangehensweise und Planung einer Untersuchung. Darin solltest du Schritt für Schritt festhalten, mit welcher Methodik du an dein Ergebnis gelangen möchtest. Im Studium wird es meist in der Planungsphase der Bachelor- oder Masterarbeit von deinem Professor verlangt.

Um die wissenschaftlichen Gütekriterien einzuhalten, ist es wichtig, dass du jede methodische Entscheidung logisch begründest. So können auch unbeteiligte Leser deine Arbeitsweise genau nachvollziehen.

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Erstellung

Im Grunde kannst du dir ein Forschungsdesign als eine Aneinanderreihung von Beschreibungen wissenschaftlicher Methoden vorstellen. Da diese allerdings logisch aufeinander aufbauen sollten, bietet sich eine Gliederung in folgende Bereiche an:

  • Beschreibung des Forschungsgegenstandes
  • Durchführung der Untersuchung
  • Nutzung von Auswertungsverfahren

Bevor du allerdings mit deinem Forschungsdesign anfängst, solltest du dich gut über dein Thema informiert haben. Eine Forschungsfrage formulieren, ein Untersuchungsziel festlegen und eine grobe Analyse vorhandener Literatur bilden nämlich die Grundlage deines Untersuchungsplanes.

Beschreibung des Forschungsgegenstandes

Im ersten Teil deines Untersuchungsplanes geht es darum, dem Leser dein Thema und die grundlegende Forschungsfrage vorzustellen. Deine Fragestellung wird dir im gesamten Forschungsplan als roter Faden dienen. Achte deshalb darauf, sie logisch herzuleiten.

Für diese Herleitung kannst du kurz und knapp den aktuellen Forschungsstand beschreiben. Nenne außerdem die fachspezifische Relevanz deiner Forschungsfrage. Studierst du etwa Sozialwissenschaften, sollte deutlich werden, warum dein Forschungsthema aktuelle sozialwissenschaftliche Relevanz hat.

Zusätzlich zur Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes solltest du schon im ersten Teil die grundlegenden Methoden deiner Arbeit festlegen. Überlege dir dafür, welche Art der Erhebungsmethode du nutzen willst. Bedenke dabei, dass die Wahl zwischen einer quantitativen oder qualitativen Forschung von deiner Forschungsfrage abhängig ist.

Qualitative Forschung Quantitative Forschung
Umfang Analyse von Einzelfällen Analyse von Stichproben
Erhebungsmethoden
  • offene Befragungen
  • Beobachtungen
  • standardisierte Befragungen
  • Experimente
Art der Auswertung Interpretation statistische Analyse

Lege im Anschluss daran fest, welche Methode du im Forschungsdesign benutzen willst. Beispielsweise eignet sich eine Literaturanalyse für viele geisteswissenschaftliche Studiengänge am besten. Hierbei musst du kein eigenes Messinstrument entwickeln, sondern arbeitest stattdessen mit vorhandener Forschungsliteratur.

Musst du hingegen ein eigenes Experiment planen und durchführen, bieten sich dir eine Menge Messinstrumente an. Zum Beispiel kannst du zur Analyse des Mediennutzungsverhaltens Jugendlicher Fragebögen erstellen und diese verteilen. Alternativ dazu kannst du auch einen Labortest planen oder eine Online-Umfrage erstellen. Möglich ist auch eine Kombination mehrerer Messverfahren in einem Forschungsdesign.

Durchführung der Untersuchung

Die Durchführung der Untersuchung stellt den Hauptteil in deinem Forschungsdesign dar. Hier solltest du genauestens auflisten, wie du zu deinen Ergebnissen gelangen willst. Erläutere dabei immer, warum du dich für genau dieses Vorgehen entschieden hast, um den Prozess transparent zu halten.

Beschreibe als Erstes deine zu untersuchenden Variablen.

Angenommen, du möchtest diese Forschungsfrage beantworten:

„Wie hat sich das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen innerhalb der letzten 10 Jahre verändert?“

Dabei könnten folgende Variablen für dich eine Rolle spielen:

  • das Alter der Befragten
  • die tägliche Nutzung des Internets
  • die tägliche Fernsehdauer
  • die Anzahl von Jugendlichen auf Social Media Kanälen

Grenze im nächsten Schritt deine zu untersuchende Stichprobe ein. Überlege dir, wie viele Personen du befragen willst, wo und wie du die Untersuchung durchführen möchtest. Begründe dabei jede Entscheidung im Forschungsdesign anhand deiner Fragestellung.

Versuche trotzdem, möglichst realistische Einschätzungen zu treffen. Schließlich wäre es für eine statistisch relevante Studie am besten, die Befragung mit 10.000 Versuchspersonen durchzuführen. Allerdings werden dir als Student kaum die Mittel dazu zur Verfügung stehen. Doch auch mit kleineren Stichproben ist es dir möglich, Schlussfolgerungen für deine Arbeit zu ziehen.

Nutzung von Auswertungsverfahren

Im letzten Teil deines Forschungsdesigns beschreibst du, wie du deine Ergebnisse auswerten und interpretieren willst. Bei einer quantitativen Forschung musst du im Anschluss an die Untersuchung deine Ergebnisse statistisch aufarbeiten. Beschreibe kurz, wie du vorgehen möchtest, aber gehe hierbei nicht zu sehr in die Tiefe.

Im Falle einer qualitativen Messmethode wartet nun in den meisten Fällen eine Inhaltsanalyse auf dich. Beschreibe auch hier nur kurz, auf welche Aspekte du dich konzentrierst und wie du die Analyse strukturierst.

Im Anschluss an die Analyse des Materials folgt die Interpretation deiner Forschungsergebnisse. Da du noch ganz am Anfang deiner Arbeit stehst, wird nicht von dir erwartet, schon alle Antworten zu kennen. Stelle trotzdem einen Leitfaden auf, der dich durch die Interpretation begleiten soll. Aufgestellte Hypothesen geben dir dabei eine gute Richtlinie.

Zum Schluss solltest du auf mögliche Probleme eingehen. Diese könnten sein:

  • fehlende statistische Relevanz aufgrund einer kleinen Stichprobe
  • verzerrende Effekte bei Befragungen
  • mangelnde Möglichkeiten, Störvariablen zu eliminieren

Verwendung des Forschungsdesigns

In den meisten Fällen wirst du dein Forschungsdesign erst einmal an deinen Betreuer übergeben, der dir Feedback darauf gibt. Diese Kritik ist essenziell für den weiteren Verlauf deiner Arbeit.

Denn dein Betreuer hat viel Erfahrung mit der Planung von Abschlussarbeiten und sieht schnell, wo Probleme auftreten könnten. Da dein Forschungsdesign eine Art „Drehbuch“ für den Rest deiner Arbeit ist, ist es wichtig, dieses genau zu überprüfen. Sei also nicht enttäuscht, wenn du den einen oder anderen Schritt wieder verwerfen musst. Denn genau dieses kritische Feedback macht den Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens aus.

Sobald dein Forschungsdesign von deinem Betreuer endgültig bestätigt wurde, kann es mit der Forschung losgehen, die auf den erarbeiteten Grundlagen deines Forschungsdesigns basiert.

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Häufig gestellte Fragen

Zunächst muss die Forschungsfrage definiert und darauf basierend eine Literaturrecherche durchgeführt werden. Anschließend wird die Forschungsmethode zur Datenerhebung und -analyse ausgewählt. Nachdem die relevanten Stichproben gezogen wurden und Ergebnisse vorliegen, werden diese letztlich auf Validität und Reliabilität geprüft.

Ein Forschungsdesign zu schreiben, erfordert eine klare Definition der Forschungsfrage, die Festlegung der Forschungsmethode(n), die Auswahl der Stichprobe und die Beschreibung, wie Daten gesammelt und analysiert werden. Ein gutes Forschungsdesign sollte auch die Methoden zur Kontrolle von Bias und zur Sicherung der Validität und Reliabilität enthalten.

Ein Forschungsdesign ist die Grundlage jeder wissenschaftlichen Untersuchung. Für die Planung eines wissenschaftlichen Versuches, Experimentes oder einer Studie ist es die Voraussetzung.

Der Umfang wird in den meisten Fällen von deinem Professor vorgegeben. Generell kannst du dich an einem Umfang von etwa 2 bis 3 Seiten Fließtext orientieren.

Das Forschungsdesign bezieht sich auf den gesamten Plan oder die Strategie zur Durchführung einer Forschung, einschließlich der Auswahl der Forschungsmethoden, während die Forschungsmethode speziell die Techniken und Verfahren zur Datenerhebung und -analyse bezeichnet. Ein Forschungsdesign kann also mehrere Forschungsmethoden enthalten.