Gedächtnistraining mit Mnemotechnik

26.04.21 Prüfungsvorbereitung Lesedauer: 6min

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Mnemotechnik

Mnemotechniken sind Gedächtnisstützen, die dir den Alltag im Studium erleichtern. Du kannst dir mit ihnen Inhalte leichter und schneller merken und bessere Leistungen in Klausuren und Prüfungen erzielen. Dafür hast du nicht nur eine Mnemotechnik zur Wahl, sondern gleich mehrere. Doch was genau ist eine Mnemotechnik und wie funktioniert das Lernen damit?

Häufig gestellte Fragen

Ja. Mnemotechniken sind bei jeder Art von Lernstoff hilfreich. Besonders gut lassen sich damit Fakten und Reihenfolgen merken. Auch große Zusammenhänge und komplexe Themen kannst du mit Mnemotechniken verinnerlichen. Dafür brauchst du aber viel Übung.

Mnemotechnik wird so gesprochen, wie es auch geschrieben wird. Das N ist nach dem M hörbar. Das Wort stammt aus dem Altgriechischen.

Da es keine Einheit für gemerktes Wissen gibt, lässt sich dies nicht sagen. Grundsätzlich kann jede theoretische Information mit einer Mnemotechnik verinnerlicht werden. Die Menge an Wissen ist folglich unbegrenzt.

Jeder kann jede Mnemotechnik erlernen. Dennoch fällt dies nicht jedem leicht und einzelne Mnemotechniken eignen sich manchmal besser als andere. Es ist entsprechend nicht für jeden notwendig, alle Techniken zu erlernen.

Das hängt von der Mnemotechnik und dem Übungsaufwand ab. Erste kleine Erfolge sind schon nach zehn Minuten zu erwarten. Besonders die Loci Technik kannst du rasch erlernen und zuverlässig anwenden.

Definition: Mnemotechnik

Mnemotechnik bedeutet nach der aktuellsten Definition von Ulrich Voigt „Technik durch Eselsbrücken“. Sie steht für die Kunst, das Gedächtnis bewusst für das Aneignen von Wissen zu nutzen. Dabei wird auf Methoden zurückgegriffen, die das Merken erleichtern und somit den Erfolg steigern sowie den Zeitaufwand verringern. Als Erfinder der Mnemotechnik gilt Simonides von Keos (etwa 556 v. Chr.). Er soll als einer der ersten diese Techniken im großen Ausmaß genutzt und weitergegeben haben.

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Beispiele für Mnemotechniken

Mit Mnemotechniken kannst du dir alle erdenklichen Dinge merken. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Stoff für die nächste Prüfung, Telefonnummern oder einen Einkaufszettel handelt. Mnemotechniken sind dazu da, dir das dauerhafte oder kurzfristige Merken von Wissen zu erleichtern. Dabei gibt es verschiedene Techniken, die für unterschiedliche Situationen und Inhalte geeignet sind, und kombiniert werden können.

Die Loci Technik

Die Loci Technik ist eine sehr einfache Mnemotechnik, die nur geringer Vorbereitung bedarf. Zunächst wählst du einen Weg, der dir vertraut ist. Das kann ein Weg durch deine Wohnung sein, aber auch dein täglicher Weg zur Uni. Auf diesem Weg wählst du entsprechend ihrer Reihenfolge Orte und Objekte aus, an denen du vorbeikommst. Das Bett, die Garderobe und der Fliederbusch zum Beispiel. Um Wissen in einer bestimmten Reihenfolge abzuspeichern, legst du es in Gedanken an den einzelnen Stationen auf deiner Route ab. Beim Abrufen des Wissens läufst du diese Route in Gedanken ab und findest an jedem Punkt etwas, das du dir gemerkt hast.

Eselsbrücken und Merksätze

Die wohl bekannteste Mnemotechnik arbeitet mit Merksätzen und Eselsbrücken. „Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich“ oder „Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unsere Neun Planeten“. Du nutzt existierende Hilfestellungen oder erstellst eigene, um dir Details zu merken. Diese Mnemotechnik funktioniert nur für einzelne Wissenselemente. Je abstrakter dein Merksatz und je verrückter deine Eselsbrücke, desto leichter kann dein Gehirn sie sich merken.

Die Geschichtentechnik

Wenn du Geschichten magst, ist die Geschichtentechnik eine passende Mnemotechnik für dich. Damit kannst du dir vor allem einzelne Begriffe merken. Jeder Begriff wird in eine Geschichte integriert, die du dir selbst ausdenkst. Die Geschichten sind dabei nicht sehr lang oder ausführlich und helfen unter anderem bei Formeln, die du dir nicht merken kannst. Das ohmsche Gesetz U = R*I kannst du dir zum Beispiel leicht mit einer Geschichte merken. U steht für eine Schüssel. R ist dein Onkel Rüdiger und I steht für igitt. Die Schüssel wird von deinem Onkel Rüdiger an den Tisch gebracht und du rufst laut: „Igitt!“, als du siehst, dass sie Blumenkohl enthält.

Zahlen über Bilder erinnern

Ähnlich wie die Geschichtentechnik funktioniert auch eine Mnemotechnik, bei welcher du Zahlen Bilder zuordnest. Diese Technik ist hilfreich, wenn du dir Zahlen merken musst. Dazu erhält jede Ziffer von 0 bis 9 ein Bild. 5 wäre eine Hand mit fünf Fingern und 8 eine Sanduhr. Wieder erstellst du daraus eine kleine Geschichte, indem diese Ziffern zu Zahlen kombiniert werden. 58 wäre dann eine Hand, die eine Sanduhr umdreht. 85 hingegen eine Sanduhr, die auf einer Hand steht. Du verknüpfst die Zahlen mit Bildern und kannst sie dir auf diese Art besser merken.

Gedächtnispalast

Die Königsdisziplin unter den Mnemotechniken ist der Gedächtnispalast. Er vereint die meisten anderen Mnemotechniken miteinander und braucht viel Übung. Du legst in Gedanken Räume an, welche verschiedenen Kategorien entsprechen. In diesen Räumen legst du dein Wissen ab. Es entsteht also eine Wohnung oder eben ein ganzer Palast voller Räume. Das Wissen ist logisch sortiert und miteinander verknüpft. Auf diese Art kannst du dir große Zusammenhänge erschließen und sie in Gedanken jederzeit abrufen, indem du die Räume deines Gedächtnispalastes besuchst.

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Welche weiteren Merktechniken gibt es?

Neben diesen äußerst bekannten Mnemotechniken gibt es noch weitere Methoden, die du ebenfalls nutzen kannst. Einige davon gelten als Mnemotechnik, andere sind auch ohne diese Bezeichnung hilfreich.

Schlüsselwortmethode

Bei der Schlüsselwortmethode kannst du dir neue Begriffe wie Vokabeln oder Fremdwörter besser merken. Du verknüpfst das neue Wort mit etwas, an das es dich erinnert. Die englische Bezeichnung für Löwe, lion, kannst du dir merken, indem du die Aussprache von lion nutzt: leihen. Du kannst dir zum Beispiel von einem Löwen die Mähne leihen. Wieder entsteht eine kleine Geschichte oder ein Bild in deinem Kopf. Beides unterstützt dich dabei, das Wissen besser zu behalten.

Emotionen

Mit Emotionen zu lernen ist ebenfalls eine hilfreiche Merktechnik. Dabei lernst du nicht gefühllos und stur, sondern stellst dir den Lernstoff vor. Statt unterschiedliche Arten von Frakturen aufzuschreiben, versuchst du die Schmerzen nachzuempfinden. Oder du lachst lautstark über Begriffe, die sich merkwürdig anhören. Die Emotionen erleichtern dir das Merken und Abrufen des Wissens zu einem späteren Zeitpunkt.

Musik

Es hat sich bewährt, ruhige Musik während des Lernens zu hören. Ideal sind klassische Stücke. Dabei hörst du verschiedene Lieder und Kompositionen, die sich bei den verschiedenen Themen jeweils wiederholen. Hörst du die Musik, erinnerst du dich besser an das, was du gelernt hast.

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Vor- und Nachteile

Die Anwendung einer Mnemotechnik hat einige Vor- und Nachteile, die du dir bewusst machen solltest.

Vorteile Nachteile
Faktenwissen kannst du dir leichter merken Du brauchst Zeit, um eine Mnemotechnik zu lernen
Komplexe Zusammenhänge lassen sich besser verstehen Nicht für jedes Wissen sind Mnemotechniken geeignet
Es macht Spaß, mit einer Mnemotechnik zu arbeiten Wendest du eine Mnemotechnik falsch an, kann das fatale Folgen haben

Zusammenfassung

Mnemotechniken gibt es schon seit der Antike. Sie helfen dir dabei, Dinge langfristig im Gehirn abzuspeichern und gezielt abzurufen. Einige dieser Techniken sind sehr leicht zu erlernen und du kannst mit ihnen schnelle Erfolge erzielen. Für andere Mnemotechniken brauchst du viel Übung. Schwierig ist das Erlernen nicht und die Auswahl an Techniken zur Gedächtnisstütze ist groß. Welche davon du für dich am besten nutzen kannst, musst du selbst herausfinden.

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