Inhaltsverzeichnis
- 1 Glossar „einfach erklärt“
- 2 Definition: Glossar
- 3 Funktion & Ziele
- 4 Wo wird das Glossar platziert?
- 5 Abgrenzung zu ähnlichen Verzeichnissen
- 6 Schritt-für-Schritt Anleitung
- 7 Mit ChatGPT erstellen
- 8 Aufbau & Struktur
- 9 Inhalte
- 10 Beispiele
- 11 Reihenfolge der Verzeichnisse
- 12 Tipps
- 13 Häufig gestellte Fragen

Verwendest du in deiner wissenschaftlichen Arbeit Fachbegriffe, die der durchschnittliche Leser wahrscheinlich nicht kennt, solltest du diese erklären, um die Verständlichkeit und den Lesefluss deiner Arbeit nicht negativ zu beeinflussen. Dazu dient ein Glossar, das du deiner Arbeit als eigenen Punkt im Aufbau und der Gliederung beifügst. Alles über das Glossar erfährst du hier.
Definition: Glossar
Als Glossar bezeichnet man eine meist alphabetische Aufstellung von Begriffen, denen jeweils eine prägnante Erklärung oder Übersetzung zugeordnet ist. Ein solches Verzeichnis kann eine wissenschaftliche Arbeit ergänzen oder eigenständig als Wörterbuch dienen. In jedem Fall hat es den Zweck, Fachbegriffe durch klare und nachvollziehbare Erläuterungen verständlicher zu machen.
Funktion & Ziele
Das Glossar verfolgt mehrere Funktionen und Ziele:
- Verständlichkeit: Fachbegriffe für Nichtexperten erklären.
- Transparenz: Fachliche Fundierung der verwendeten Begriffe klar belegen.
- Quellenreferenzen: Nachweise für spezifische Terminologie in der Arbeit bieten.
- Einheitlichkeit: Einheitliche Definitionen und Verwendung von Begriffen sichern.
- Lesefluss: Wiederholte Erläuterungen im Text vermeiden und den Lesefluss vereinfachen.
Wo wird das Glossar platziert?
Du kannst abhängig von der Anzahl der zu erläuternden Begriffe entweder Fußnoten nutzen oder ein separates Glossar anlegen. Für die Übersichtlichkeit solltest du das Verzeichnis alphabetisch ordnen: Liste alle Begriffe auf und ergänze Definitionen oder Übersetzungen. Wenn du eine Quelle für eine Definition verwendest, gib sie in deinem gewählten Zitierstil an.
Je nach Umfang kannst du das Glossar an unterschiedlichen Stellen in deiner Arbeit einfügen:
- Im Anhang
- Nach dem Inhaltsverzeichnis
- Nach dem Literaturverzeichnis
- Nach dem Abkürzungsverzeichnis
In jedem Fall erhält das Glossar einen eigenen Punkt in deiner Gliederung. Solltest du nur wenige spezifische Begriffe zu erklären haben, kannst du auch Fußnoten verwenden. Kombiniere jedoch beides nicht.
Hast du Begriffe in deinem Glossar erklärt, setzt du sie kursiv, wenn du sie das erste Mal in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendest.
Abgrenzung zu ähnlichen Verzeichnissen
Ein Glossar wird oft mit anderen Verzeichnissen verwechselt. Die folgende Übersicht zeigt dir, wie es sich klar von einem Abkürzungsverzeichnis und einem Anhang unterscheidet.
Glossar vs. Abkürzungsverzeichnis
Glossar vs. Anhang
Schritt-für-Schritt Anleitung
Ein Glossar zu erstellen, ist einfacher, wenn du systematisch vorgehst. Mit den folgenden Schritten gelingt es dir, alle wichtigen Begriffe präzise und lesefreundlich zu definieren.
Begriffe sammeln
Gehe deine Arbeit Kapitel für Kapitel durch. Notiere dabei alle Fachbegriffe, Eigennamen, Daten oder Ereignisse, die für Lesenden ohne Vorwissen nicht selbsterklärend sind. Nutze zusätzlich dazu eine Liste häufig verwendeter Fachtermini deines Fachbereichs, um nichts zu übersehen.
Definitionen recherchieren
Suche in Fachlexika, Lehrbüchern, Wörterbüchern oder seriösen Online-Ressourcen nach präzisen Definitionen. Falls mehrere Definitionen existieren, wähle die Version, die am besten zu deiner Arbeit passt. Achte dabei darauf, dass die Definition fachlich korrekt und aktuell ist.
Einträge erstellen
Formuliere die Definitionen möglichst kurz und eindeutig. Vermeide außerdem unnötigen Fachjargon innerhalb der Erläuterung. Nutze bei komplexen Begriffen kurze Beispiele oder Vergleiche, um das Verständnis zu erleichtern. Prüfe schließlich alle Einträge auf einheitliche Formulierungen und Schreibweisen.
Quellen angeben
Gib bei jeder Definition die Herkunft an, falls du sie übernommen oder adaptiert hast. Verwende zudem den in deiner Arbeit vorgeschriebenen Zitierstil (z. B. APA, Harvard, Chicago).
Alphabetisch sortieren
Ordne alle Glossarbegriffe strikt alphabetisch. Achte dabei darauf, dass Präfixe und Suffixe (z. B. „bio-“, „prä-“) korrekt einsortiert werden. Prüfe abschließend, ob keine doppelten oder überflüssigen Einträge vorhanden sind.
Formatierung festlegen
Markiere Glossarbegriffe beim ersten Auftreten kursiv oder mit einem Sternchen (*). Gestalte die Einträge einheitlich, etwa Begriffe fett und Definitionen normal. Nutze Absätze oder Tabellen für Übersichtlichkeit und setze bei digitalen Arbeiten Hyperlinks ins Glossar.
Mit ChatGPT erstellen
Falls du dein Glossar nicht manuell erstellen möchtest kann du mithilfe von ChatGPT in kurzer Zeit ein strukturiertes Glossar für deine wissenschaftliche Arbeit generieren. Dafür gibst du dem Tool präzise Prompts, die alle Begriffe enthalten, die du erläutern möchtest. Auf diese Weise erhältst du erste Entwürfe für Definitionen, die du anschließend selbst prüfen und gegebenenfalls überarbeiten solltest.
ChatGPT liefert daraufhin für jeden Begriff eine Definition, die du übernehmen kannst. Achte jedoch darauf, alle Inhalte sorgfältig an die Anforderungen deiner Hochschule anzupassen und die Formulierungen gegebenenfalls zu vereinfachen oder zu spezifizieren.
So stellst du sicher, dass dein Glossar fachlich korrekt, verständlich und formal einheitlich ist.
Aufbau & Struktur
So kannst du dein Glossar aufbauen.
- Begriffe werden nach dem Alphabet geordnet, um schnelle Auffindbarkeit zu gewährleisten.
- Ein einheitlicher Index erleichtert Lesern das Navigieren im Glossar.
- Klare und präzise Erklärungen der Fachbegriffe liefern, um Verständnis zu fördern.
- Vermeidung von Fachjargon oder komplexen Ausdrücken, sofern möglich.
- Nutzen von Beispielen, Analogien oder Vergleichen, um abstrakte Konzepte zu verdeutlichen.
- Angabe der Quellen der Definitionen, um Transparenz und Glaubwürdigkeit zu gewährleisten.
- Verknüpfung von Definitionen mit entsprechenden Stellen im Haupttext der Arbeit.
- Verwendung von Fußnoten oder Inline-Verweisen zur Quellenangabe.
- Verwendung von Kursivschrift oder Fettdruck für Glossarbegriffe, um sie vom Fließtext abzuheben.
- Einheitliche Formatierung aller Einträge für ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild.
- Verwendung der im Glossar definierten Begriffe im gesamten Text für eine einheitliche Terminologie.
- Vermeidung von Synonymen oder mehreren Bezeichnungen für denselben Begriff.
- Wenn erforderlich, können Zusatzinformationen (z. B. historischer Kontext) hinzugefügt werden.
- Diese Informationen tragen zur Tiefe und Verständlichkeit der Glossareinträge bei.
- Einbindung von Hyperlinks, die direkt zu den entsprechenden Einträgen im Glossar führen.
- Erleichterung der Navigation und Nutzung des Glossars, insbesondere in digitalen Medien.
Achte darauf, dass der Aufbau deines Glossars in den Richtlinien deiner Hochschule oder deines Fachbereichs keine abweichenden Vorgaben enthält.
Inhalte
Welche Begriffe in einem Glossar erläutert werden, ist klar geregelt. Im Allgemeinen solltest du dort alle Begriffe aufnehmen, die für Leser ohne Fachkenntnisse nicht selbsterklärend sind. Dazu zählen unter anderem:
- Daten
- Ereignisse
- Eigennamen
- Fachbegriffe
- Fremdwörter
- Abkürzungen
Keine Abkürzungen
Das Glossar ist strikt vom Abkürzungsverzeichnis zu trennen.
Dort erklärst du alle Abkürzungen, die du in deiner Arbeit verwendest. Im Glossar hingegen führst du ausschließlich Fach- oder Fremdwörter auf.
Falls du nur sehr wenige Abkürzungen benötigst, kannst du diese auch direkt im Fließtext erläutern, anstatt ein eigenes Verzeichnis anzulegen.
Beispiele
Im Folgenden findest du eine Möglichkeit, wie ein Glossar aussehen könnte, in welchem sowohl Definition als auch Quelle und Seitenzahl angegeben werden.
Im Folgenden haben wir dir Beispiele für ein Glossar von verschiedenen Instituten vorbereitet, um dir zu zeigen, wie ein vollständiges Glossar aussieht.
Reihenfolge der Verzeichnisse
Da du in deiner wissenschaftlichen Arbeit mit Sicherheit auch andere Elemente wie Abbildungen und Tabellen oder Abkürzungen nutzt, solltest du die entsprechenden Verzeichnisse anlegen. Diese fügst du in einer bestimmten Reihenfolge in deine Arbeit ein, und zwar wie folgt:
1 Inhaltsverzeichnis
- Listet alle Kapitel und Abschnitte deiner Arbeit auf.
- Gibt einen ersten Überblick über die Struktur.
- Listet alle Abbildungen der wissenschaftlichen Arbeit auf.
- Beinhaltet die Nummerierung, den Titel und die Seitenzahl der Abbildung.
- Listet alle Tabellen der wissenschaftlichen Arbeit auf.
- Vermerkt jede Tabelle mit ihrer Nummerierung, ihrem Titel und ihrer Seitenzahl.
4 Abkürzungsverzeichnis
- Listet alle Abkürzungen der wissenschaftlichen Arbeit auf.
- Abkürzungen werden mit ihrer Begriffserklärung alphabetisch aufgelistet.
5 Glossar
- Listet alle erklärungsbedürftigen Begriffe der wissenschaftlichen Arbeit auf.
- Verwendete Begriffe, die für den durchschnittlichen Lesenden nicht offensichtlich sind.
So stellst du sicher, dass deine Arbeit alle formalen Vorgaben erfüllt und deine Leserschaft schnell alle wichtigen Informationen findet.
Tipps
Mit diesen Tipps sorgst du dafür, dass dein Glossar übersichtlich, korrekt und leicht verständlich wird.
Feedback einholen
Lass Betreuende oder Mitstudierende prüfen, ob alle Definitionen verständlich sind.
Alphabetisch sortieren
Halte die übliche Reihenfolge ein, damit die Lesenden Begriffe schnell finden.
Kurz & präzise formulieren
Vermeide lange Schachtelsätze. Kurze, klare Erklärungen wirken professionell und sind leichter lesbar.
Quellen sorgfältig angeben
Vergiss nicht, jede Definition mit der entsprechenden Quelle zu belegen, falls du sie übernommen hast.
Regelmäßige Aktualisierung
Überprüfe vor der Abgabe, ob alle wichtigen Begriffe enthalten und korrekt definiert sind.
Bei Unsicherheit Muster nutzen
Orientiere dich an Beispiel-Glossaren oder Vorlagen deiner Hochschule.
Einheitliche Schreibweise der Begriffe
Nutze durchgehend die gleiche Bezeichnung, um Verwirrung zu vermeiden.
Formatierung konsequent durchziehen
Markiere Glossarbegriffe im Fließtext immer gleich (z. B. kursiv) und gestalte das Verzeichnis übersichtlich.
Häufig gestellte Fragen
Das Glossar ist eine Auflistung aller in einer wissenschaftlichen Arbeit verwendeten Begriffe, die für durchschnittliche Lesende ohne Fachkenntnisse nicht bekannt sein könnten.
In ein Glossar trägst du alle Fremdwörter, Fachbegriffe, Eigennamen, Daten und Ereignisse ein, die in deiner Arbeit verwendet werden und nicht allgemein bekannt sind. Dazu gehören auch die jeweiligen Erklärungen, Definitionen oder Übersetzungen und gegebenenfalls die Quellenangaben.
Ein gebräuchliches Synonym ist Begriffsverzeichnis.
Sofern du nur wenige Begriffe erklärst, kannst du auf ein separates Glossar verzichten. In diesem Fall solltest du die Erklärungen in Fußnoten unterbringen. Beachte jedoch, dass einige Fachbereiche ein Glossar ausdrücklich vorschreiben.
Nein, dafür solltest du ein separates Abkürzungsverzeichnis anlegen. Nur in dem Fall, dass du kaum Abkürzungen in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendest, kannst du diese direkt im Fließtext erläutern.
Das Glossar wird meistens am Anfang der Arbeit platziert: entweder direkt nach dem Inhaltsverzeichnis oder nach den übrigen Verzeichnissen. Alternativ kannst du es auch im Anhang oder nach dem Literaturverzeichnis einfügen. Erkundige dich im Zweifel bei deiner Hochschule, welche Reihenfolge empfohlen wird.