Reim – Definition, Arten, Bedeutung & Funktionen

06.05.24 Alle Stilmittel Lesedauer: 8min

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Reime als sprachliches Mittel begleiten uns schon in den ersten Kinderliedern, die wir singen. Dieser Artikel erklärt den Reim und seine Unterarten. Außerdem bietet er einen Einblick in die ästhetische, emotionale und rhetorische Bedeutung des Reims und zeigt auf, wie er in verschiedenen literarischen Genres und Epochen eingesetzt wird.

Reim „einfach erklärt“

Ein Reim ist, wenn am Ende von Wörtern in einem Gedicht oder Lied die Laute ähnlich klingen. Zum Beispiel, wenn „Haus“ sich auf „Maus“ reimt, weil sie das gleiche „aus“-Geräusch am Ende haben. Reime machen Gedichte und Lieder oft schöner und leichter zu merken.

Definition: Reim

Ein Reim ist ein rhetorisches Mittel in der Dichtung und im Versbau, bei dem zwei oder mehr Wörter oder Silben am Ende von Versen oder Zeilen ähnliche Klänge aufweisen. Diese ähnlichen Klänge können auf verschiedene Arten miteinander harmonieren und in der Regel am Ende der Wörter auftreten. Der Reim kann sowohl in der Lautform (Klangreim) als auch in der Schriftform (Buchstabenreim) auftreten.

Funktionen des Reims

Reim erfüllen verschiedenen Funktionen in der Lyrik, Epik und allgemein in der Literatur. In wissenschaftlichen Arbeiten über diese Forschungsbereiche sollten die Reimformen unterschieden werden können.

Ästhetische Bedeutung des Reims

Die ästhetische Bedeutung des Reims als Stilmittel liegt darin, dass er in der Dichtung und Literatur dazu beiträgt, Texte schöner, rhythmischer und melodischer zu gestalten. Der Reim verleiht Gedichten und Texten eine musikalische Qualität, die den Lesern oder Zuhörern Freude bereitet und die Aufmerksamkeit auf den Klang und die Form lenkt. Dies kann die emotionale Wirkung eines Gedichts verstärken und dazu beitragen, dass es leichter in Erinnerung bleibt. In der ästhetischen Gestaltung von Texten spielt der Reim eine bedeutende Rolle und trägt zur Gesamtwirkung eines literarischen Werks bei.

Rhythmus und Klang im Versbau

Der Reim ist von großer Relevanz in Bezug auf Rhythmus und Klang im Versbau, da er maßgeblich zur Schaffung von Musikalität, Harmonie und Wiedererkennung in Gedichten und Versen beiträgt:

 

Rhythmus:
Der Reim beeinflusst den Rhythmus eines Gedichts, indem er bestimmte Wörter oder Silben miteinander verknüpft. Dies kann dazu beitragen, einen regelmäßigen Rhythmus im Gedicht zu etablieren, was das Lesen oder das Vorlesen angenehmer macht. Wenn Wörter am Ende von Versen reimen, können sie dazu beitragen, einen klaren und wiederkehrenden Takt oder Rhythmus zu erzeugen, der dem Gedicht Struktur verleiht.

Klang:
Der Reim erzeugt eine melodische Qualität im Gedicht, da die ähnlichen Klänge der reimenden Wörter oder Silben auf harmonische Weise miteinander interagieren. Dieser Klang kann die Aufmerksamkeit des Lesers oder Zuhörers auf sich ziehen und den Text musikalisch wirken lassen. Die Wiederholung von Klängen durch den Reim kann auch dazu beitragen, die Stimmung oder Bedeutung eines Gedichts zu betonen oder zu verstärken.

Wiedererkennung:
Reime bieten eine Form der Wiedererkennung. Wenn bestimmte Klänge oder Wörter im Gedicht wiederholt auftauchen, insbesondere am Ende von Versen, hilft dies dem Leser oder Zuhörer, das Gedicht leichter zu merken und eine Verbindung zwischen verschiedenen Teilen des Gedichts herzustellen. Dies kann die Gesamtwirkung des Gedichts verstärken und die poetische Botschaft nachhaltiger machen.

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Arten von Reimen

Es gibt verschiedene Arten von Reimen, welche sich durch diverse Charakteristiken unterscheiden:

Unterscheidung durch Stellung im Vers

Man kann Reime zum einen dadurch unterscheiden, wo sie sich in einem Vers befinden.

Ein Endreim tritt auf, wenn die Wörter am Ende von Versen oder Zeilen in einem Gedicht oder Lied ähnliche Klänge haben.

Zum Beispiel, wenn die Wörter „Haus“ und „Maus“ am Ende eines Verses erscheinen und sich aufgrund ihres ähnlichen Klangs reimen, handelt es sich um einen Endreim.

Ein Binnenreim ist ein Reim, bei dem die ähnlichen Klänge nicht am Ende, sondern innerhalb desselben Verses oder derselben Zeile auftreten.

Beispielsweise könnte in einem Satz wie „Die Sonne scheint, das Leben lacht“ der Binnenreim „scheint“ und „Leben“ sein, weil die ähnlichen Laute im Inneren des Satzes vorkommen. Binnenreime können dazu beitragen, den Klang und die Musikalität eines Gedichts zu verstärken.

Ein Anfangsreim, auch bekannt als Initialreim oder Kopfreim, tritt auf, wenn die ersten Laute oder Silben von Wörtern in einem Gedicht oder Lied ähnlich klingen. Anders als der Endreim, der sich auf die letzten Laute oder Silben konzentriert, betont der Anfangsreim die Klangähnlichkeit am Anfang der Wörter.

Zum Beispiel, wenn die Wörter „Sonne“ und „Sand“ am Anfang eines Verses erscheinen und sich aufgrund ihres ähnlichen Anfangslauts „S“ reimen, handelt es sich um einen Anfangsreim.

Ein Pausenreim, auch Zäsur- oder Mittelreim genannt, tritt auf, wenn sich die Reimwörter auf beiden Seiten einer Verspause oder Zäsur befinden. In Gedichten, die im Versmaß mit regelmäßigen Pausen oder Zäsuren geschrieben sind, können die Wörter vor und nach der Pause miteinander reimen. Dieser Reimtyp ist häufig in Versen mit festen Strukturen wie dem Alexandriner oder dem Hexameter anzutreffen.

Zum Beispiel: „Die Sonne sank, es wurde Nacht, die Sterne leuchteten so prachtvoll und voller Pracht.“

Unterscheidung durch phonologische Struktur

Die phonologische Struktur bezieht sich auf die Art und Weise, wie Sprache auf der Ebene der Laute oder Phoneme organisiert ist, also wie sich etwas anhört.

Ein Vollreim tritt auf, wenn am Ende von Wörtern in einem Gedicht oder Lied die Laute vollständig übereinstimmen, sowohl in den Vokalen als auch in den Konsonanten.

Ein Beispiel für einen Vollreim wäre „Haus“ und „Maus,“ da die Laute „aus“ in beiden Wörtern genau übereinstimmen.

Bei einem Halbreim (auch Assonanz oder Konsonanz genannt) stimmen entweder nur die Vokale oder nur die Konsonanten am Ende der Wörter überein. Wenn nur die Vokale übereinstimmen, spricht man von einem Vokalhalbreim.

Zum Beispiel „See“ und „Weh,“ da die Vokale (in diesem Fall „ee“) gleich sind. Wenn nur die Konsonanten übereinstimmen, handelt es sich um einen Konsonantenhalbreim. Ein Beispiel wäre „Sand“ und „Bund,“ da die Konsonanten (in diesem Fall „nd“) übereinstimmen.

Ein unreiner Reim tritt auf, wenn die Klangähnlichkeiten zwischen den Wörtern weniger präzise sind. Dies kann bedeuten, dass nur einige Laute übereinstimmen oder dass die Reime nahezu gleich klingen, aber nicht perfekt sind.

Ein Beispiel für einen unreinen Reim wäre „Klang“ und „Bank,“ da die Laute „lang“ und „ank“ ähnlich sind, aber nicht exakt übereinstimmen. Unreine Reime werden oft verwendet, um einen poetischen Effekt zu erzeugen oder um die Dichtung weniger vorhersehbar zu gestalten.

Unterscheidung nach Silbenzahl

Der Begriff „weiblicher Reim“ und „männlicher Reim“ bezieht sich auf die Anzahl der Silben am Ende von Versen oder Zeilen in einem Gedicht und wie diese Silben betont sind. Diese Bezeichnungen werden oft verwendet, um das Metrum und den Klang in der Verskunst zu beschreiben.

Männlicher Reim:

Ein männlicher Reim tritt auf, wenn die betonte Silbe am Ende von zwei aufeinanderfolgenden Versen oder Zeilen in einem Gedicht übereinstimmt, während die unbetonten Silben und alle Silben davor unterschiedlich sein können.

Ein Beispiel für einen männlichen Reim wäre das Reimen von „Haus“ mit „Maus,“ wobei die betonte Silbe „aus“ in beiden Worten gleich ist.

Weiblicher Reim:

Ein femininer Reim liegt vor, wenn die Endwörter zweier Zeilen einen Reim bilden, der zwei Silben umfasst. Dabei trägt die erste Silbe die Betonung, während die zweite ohne Betonung bleibt.

Ein Beispiel für einen weiblichen Reim wäre das Reimen von „schüttelte“ mit „rüttelte“ wobei die betonte Silbe „tel“ in beiden Worten gleich ist, während die unbetonten Silben unterschiedlich sind.

Unterarten von Reimfolgen

Reimfolgen sind Muster, nach denen Reime in einem Gedicht oder Lied angeordnet sind. Sie beeinflussen die Struktur und den Rhythmus des Textes. Hier sind einige der wichtigsten Arten von Reimfolgen:

Paarreim (Reimschema AABB):
Beim Paarreim reimen sich jeweils zwei aufeinanderfolgende Verse. Das bedeutet, dass der erste Vers sich auf den zweiten Vers reimt, der dritte auf den vierten usw.

Ein Beispiel wäre:
„Haus“ (Vers 1) – „Maus“ (Vers 2) – „Sonne“ (Vers 3) – „Wonne“ (Vers 4).

Kreuzreim (Reimschema ABAB):
Beim Kreuzreim reimen sich abwechselnde Verse miteinander. Das bedeutet, dass der erste Vers sich auf den dritten Vers reimt, und der zweite Vers auf den vierten.

Ein Beispiel wäre:
„Haus“ (Vers 1) – „Sonne“ (Vers 2) – „Maus“ (Vers 3) – „Wonne“ (Vers 4).

Umarmender Reim (Reimschema ABBA):
Beim umarmenden Reim reimen sich der erste und der vierte Vers miteinander, genauso wie der zweite und der dritte Vers.

Ein Beispiel wäre:
„Haus“ (Vers 1) – „Wonne“ (Vers 2) – „Maus“ (Vers 3) – „Sonne“ (Vers 4).

Schweifreim (Reimschema AABA):
Beim Schweifreim reimen sich der erste und der dritte Vers miteinander, während der zweite Vers sich auf keinen anderen Vers reimt.

Ein Beispiel wäre:
„Haus“ (Vers 1) – „Maus“ (Vers 2) – „Sonne“ (Vers 3) – „Haus“ (Vers 4).

Kettenreim (Reimschema ABCB):
Beim Kettenreim reimt sich der zweite Vers auf den vierten Vers, während der erste und der dritte Vers sich nicht reimen.

Ein Beispiel wäre:
„Haus“ (Vers 1) – „Sonne“ (Vers 2) – „Maus“ (Vers 3) – „Sonne“ (Vers 4).

Haufenreim (Reimschema AAAA):
Beim Haufenreim reimen sich alle Verse im Gedicht oder in der Strophe miteinander.

Ein Beispiel wäre:
„Sonne strahlt am Himmel schön, Sonne bringt uns Licht und Wärme, Sonne leuchtet, Sonne glänzt, Sonne ist das schönste Sternchen.“

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Die Bedeutung von Reimwörtern in verschiedenen Genres

Der Reim hat in verschiedenen literarischen Genres unterschiedliche Bedeutungen und Funktionen:

Lyrik: In der Lyrik spielt der Reim eine zentrale Rolle, da er dazu beiträgt, die Klangharmonie und den musikalischen Fluss von Gedichten zu schaffen. Reime verleihen Lyrik oft eine ästhetische und melodische Qualität, die die poetische Ausdruckskraft verstärkt. Sie können dazu verwendet werden, Gefühle und Emotionen zu betonen oder poetische Bilder und Metaphern zu unterstreichen.
Epik: In epischen Werken, wie langen Erzählgedichten oder Romanen, ist der Reim weniger häufig anzutreffen, da sie oft umfangreich und erzählerischer Natur sind. Wenn Reime in der Epik vorkommen, dienen sie häufig dazu, bestimmte Passagen zu betonen oder den Text leichter zu merken. Sie werden jedoch nicht so intensiv verwendet wie in der Lyrik.
Dramatik: Im Drama, sei es in Theaterstücken oder Drehbüchern, ist der Reim eher selten. Dies liegt daran, dass Dialoge in dramatischen Werken dazu neigen, natürlicher und gesprochener zu sein. Reime können jedoch in besonderen Fällen verwendet werden, um Charaktere oder emotionale Momente hervorzuheben oder um bestimmte Effekte zu erzielen.
Liedtexte: In Liedtexten sind Reime von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beitragen, die musikalische Struktur und den Rhythmus eines Songs zu gestalten. Sie verleihen den Texten eine eingängige und melodische Qualität, die es dem Publikum ermöglicht, sich leichter mit dem Song zu identifizieren und ihn mitzusingen. Reime in Liedtexten können auch dazu verwendet werden, Geschichten zu erzählen oder emotionale Botschaften zu vermitteln.
Rap: Im Rap, einer Form des gesprochenen Wortes in der Musik, sind Reime von entscheidender Bedeutung. Rapper verwenden komplexe Reimschemata und Techniken, um ihre Texte rhythmisch und klangvoll zu gestalten. Reime dienen dazu, den Rap fließend und beeindruckend klingen zu lassen. Sie werden oft in schneller Abfolge eingesetzt, um die Wortspielkunst und die lyrische Fähigkeit des Rappers zu demonstrieren.

Häufig gestellte Fragen

„In der Nacht, der Mond erwacht.“ In diesem Beispiel reimt sich das Wort „Nacht“ auf das Wort „erwacht.“ Der Reim liegt in den ähnlichen Klangmustern der Wörter, die am Ende der beiden Verse vorkommen.

Es gibt verschiedene Arten von Reimen, je nachdem, wie die Laute oder Silben am Ende von Wörtern miteinander in Beziehung stehen. Hier sind einige der wichtigsten Reimarten: Vollreim, Halbreim, Binnenreim, Weiblicher Reim, Männlicher Reim, Unreiner Reim, Augenreim, Innreim, Kreuzreim.

Reime sind Wörter oder Silben in einem Gedicht, Lied oder Text, die am Ende ähnliche Klangmuster haben. Diese Klangmuster können sich auf die Laute oder Buchstaben beziehen, die sich wiederholen, oder auf die Betonung, die sich wiederholt.

Etwas gilt als Reim, wenn am Ende von zwei oder mehr Wörtern ähnliche Klangmuster auftreten. Diese ähnlichen Klangmuster können sich auf die Laute oder Buchstaben beziehen, die sich wiederholen, oder auf die Betonung, die sich wiederholt. Damit ein Reim als solcher erkannt wird, sollten die ähnlichen Klangmuster in der Aussprache der Wörter erkennbar sein.

Erst ließt man sich den Text durch, markiert sich Reimwörter, analysiert das Reimschema, vergleicht die Reimwörter und bestimmt die Reinfolge.