Ob E-Book, wissenschaftlicher Artikel oder Podcast: Online-Quellen sind fester Bestandteil der Literaturrecherche und vieler wissenschaftlicher Arbeiten. Doch welche Quellen gelten als zitierwürdig und wie werden sie korrekt angegeben? In diesem Beitrag erklären wir dir alles rund ums Zitieren von Online-Quellen, zeigen typische Beispiele und helfen dir, die richtige Quellenangabe für dein Literaturverzeichnis zu erstellen.
Online-Quellen „einfach erklärt“
Als Online-Quellen sind alle Informationsquellen bezeichnet, die du über das Internet abrufen kannst. Dazu zählen unter anderem:
- Videos
- Studien
- E-Books
- Podcasts
- Webseiten
- Digitale Statistiken
- Wissenschaftliche Artikel
Sie liegen in digitaler Form vor und spielen in der Literaturrecherche eine immer wichtigere Rolle, primär wegen ihrer schnellen Verfügbarkeit und Aktualität. Online-Quellen bieten sowohl für wissenschaftliche Artikel als auch für Artikel online eine gute Möglichkeit, Informationen zu sammeln.
Definition: Online-Quellen
Online-Quellen sind digitale Inhalte, die über das Internet öffentlich zugänglich sind und in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet werden können. Dazu zählen unter anderem E-Books, PDF-Dokumente, Webseiten, Studien, Videos oder Podcasts.
Im Unterschied zu gedruckten Artikeln und anderen gedruckten Quellen findest du Online-Quellen ausschließlich in digitaler Form. Sie können je nach Thema deiner Arbeit unterschiedliche Funktionen erfüllen, etwa zur inhaltlichen Belegung deiner Argumente oder zur Illustration aktueller Beispiele.
Typische Online-Quellen sind:
- Podcasts mit fachlichem Bezug
- Fachartikel und Studien aus Online-Datenbanken
- Webseiten von Institutionen oder Organisationen
- PDF-Dokumente und Universitäten oder Behörden
- Videos (z. B. Vorträge oder Interviews auf YouTube)
Nicht jede korrekte Internetquelle ist automatisch zitierfähig. Du solltest immer prüfen, ob die Quelle wissenschaftlichen Standards genügt. Angaben zum Autor müssen immer vollständig angegeben werden.
Typische Arten im Überblick
Online-Quellen umfassen viele verschiedene Quellentypen, die du je nach Thema und Zitierstil unterschiedlich behandeln musst. In der folgenden Übersicht siehst du, welche Arten besonders häufig verwendet werden, wofür sie geeignet sind und worauf du beim Zitieren achten solltest. Über die Links gelangst du direkt zu den passenden Beispielen und Zitierregeln im Artikel.
Quelle
Geeignet für
Besonderheit
Internetquelle
Vollständige Angaben zum Autor erforderlich
Social-Media
Nicht immer geeignet für korrekte Zitierweise
PDF-Datei
Prüfung der Dokumente offiziell notwendig
Wikipedia
Fehlende Angaben der Quellen kritisch prüfen
YouTube
Zeitstempel bei Zitaten empfohlen
Podcast
Genaue Zeitangabe ist erforderlich
Statista
Einsatz von Internetquellen muss überprüft werden
Viele Hochschulen geben eigene Vorgaben zum Zitieren von Online-Quellen heraus. Schau daher immer zuerst in den Zitierleitfaden deiner Uni oder frage deine Betreuungsperson, welcher Zitierstil verlangt wird.
Internetquelle
Das Zitieren von Internetquellen wird relevant, wenn du Texte, Bilder oder jegliche veröffentlichten Informationen von Webseiten zitierst. Sie ist die häufigste Form von Online-Quellen und in deiner wissenschaftlichen Arbeit zu verwenden.
Der Unterschied beim Zitieren von gedruckten Artikeln und seriösen Internetquellen besteht darin, dass du, wenn du Internetquellen zitieren möchtest, immer die Webseite und die URL oder den DOI angeben musst.
Internetquellen gelten oft als weniger stabil und überprüfbar als Fachliteratur. Setze sie daher gezielt und sparsam ein. Bei fehlenden Angaben solltest du die Quelle mit Vorsicht behandeln.
PDF-Datei
Eine PDF-Datei ist ein Dateiformat, um Dokumente unveränderbar im Internet hochzuladen. Sie enthalten häufig offizielle Dokumente, Richtlinien, Studien oder E-Books und werden meist von Universitäten, Behörden oder anderen Institutionen veröffentlicht. Da es sich oft um standardisierte Dokumente handelt, gelten sie in der Regel als zitierfähig, vorausgesetzt, die Herkunft ist nachvollziehbar.
Möchtest du PDF-Dateien zitieren, musst du genauso wie bei Internetquellen zunächst die Glaubwürdigkeit der Quelle überprüfen, indem du Angaben zum Autor, dem offiziellen Herausgeber, den Kontext und die Aktualität der Quelle betrachtest.
Bei PDFs kann es zu fehlenden Angaben kommen. Achte daher stets auf eine vollständige und nachvollziehbare Quellenangabe, um die Internetquelle korrekt zu zitieren.
Wikipedia
Wikipedia ist eine weltweit bekannte Internet-Enzyklopädie und hat zu nahezu jedem Thema einen Beitrag. Die Beiträge von Wikipedia eignen sich gut, um sich über Themen zu informieren und um sich einen ersten Überblick über diese zu verschaffen.
Allerdings darfst du nur selten Wikipedia zitieren. Das liegt daran, dass auf Wikipedia jeder die Beiträge verändern kann, wodurch die wissenschaftlichen Standards der Beiträge nicht garantiert werden können. Der Einsatz von Internetquellen sollte daher mit Vorsicht erfolgen. Nutze die Plattform bestenfalls zur Orientierung oder als Ausgangspunkt für weiterführende Recherchen. Besonders hilfreich sind die Quellenangaben am Ende des Wikipedia-Artikels. Häufig führen sie zu wissenschaftlichen Artikeln, Dokumenten offizieller Stellen oder standardisierten Veröffentlichungen, die sich besser zitieren lassen.
Viele Hochschulen akzeptieren Wikipedia nur in Ausnahmefällen. Kläre das im Zweifel mit deiner Betreuungsperson ab.
YouTube
YouTube ist die größte und bekannteste Videoplattform der Welt. YouTube-Videos können als Online-Quellen dienen, hauptsächlich zur Veranschaulichung von Beispielen, aktuellen Ereignissen oder Meinungen. Auch wissenschaftliche Artikel werden manchmal als Vorträge oder Interviews auf der Plattform veröffentlicht.
Um YouTube zitieren zu dürfen, musst du prüfen, ob alle Angaben zum Autor oder zur Quelle erkennbar sind. Gib zudem immer das Veröffentlichungsdatum, den vollständigen Titel und ggf. Zeitstempel bei Zitaten an. Nur so lässt sich die Internetquelle korrekt und nachvollziehbar verwenden.
Der Einsatz von Internetquellen wie YouTube ist dann sinnvoll, wenn das Material von vertrauenswürdigen Institutionen stammt, etwa Hochschulen, Fachverlagen oder öffentlichen Einrichtungen.
Nur Inhalte mit nachvollziehbarer Quelle und fachlichem Bezug eignen sich für den Einsatz in wissenschaftlichen Arbeiten.
Podcast
Podcasts sind aufgezeichnete Gespräche, die normalerweise zwischen zwei oder mehreren Personen stattfinden. Podcasts sind grundsätzlich Audioquellen, können aber auch mit einem Video aufgezeichnet werden. Diese gibt es mittlerweile zu vielen unterschiedlichen Themen und verfolgen somit verschiedene Ziele.
Wenn du einen Podcast zitierst, achte darauf, ob es Angaben zum Autor bzw. zu den Sprechenden oder Produzierenden gibt und ob ein Veröffentlichungsdatum vorhanden ist. Nur mit diesen Informationen lässt sich die Internetquelle korrekt angeben. Auch bei Podcasts ohne Transkription ist eine klare Angabe des Zeitpunkts des Zitats sinnvoll.
Informierende oder journalistische Formate mit Quellenbezug eignen sich besonders, während rein unterhaltende Formate eher zur Einleitung oder Veranschaulichung genutzt werden sollten.
Bei fehlenden Angaben zum Autor, zur Quelle oder Veröffentlichung, ist der Podcast möglicherweise nicht zitierfähig. Prüfe kritisch, ob sich der Inhalt als Beleg für deine Argumentation eignet.
Statista
Statista ist das bekannteste und größte Portal für Statistiken im deutschsprachigen Raum. Viele Studierende müssen daher zwangsläufig wissen, wie Statista zitiert werden kann. Das Wichtigste, wenn du Statista zitieren möchtest, ist, dass du darauf achtest, dass es sich zumeist um Sekundärquellen handelt.
Statista generiert die verwendeten Informationen für ihre Grafiken nicht selbst, sondern verwendet bereits vorliegende Daten von anderen Institutionen oder Online-Quellen, die dann von Statista grafisch dargestellt werden. Somit musst du immer prüfen, ob die Originalquelle der Daten angegeben ist. Falls ja, solltest du diese direkt verwenden, besonders bei wissenschaftlichen Artikeln oder standardisierten Dokumenten. Achte ebenfalls darauf, ob du ein Sekundärzitat mit „zitiert nach“ verwenden musst.
Fehlende Angaben zur Originalquelle können die Zitierfähigkeit beeinträchtigen. Verwende Statista deshalb bewusst und nur mit nachvollziehbaren Belegen.
Zitierfähigkeit
Nicht jede Online-Quelle eignet sich automatisch für wissenschaftliche Arbeiten. Besonders bei Internetseiten, Blogs oder Social Media können fehlende Angaben problematisch sein. Das stellt eine der häufigsten Herausforderungen beim Zitieren dar.
Ob du eine Online-Quelle verwenden kannst, hängt davon ab, ob sie den Standards deiner Hochschule entspricht. Wichtig ist eine klare Angabe aller relevanten Informationen: Autor/Institution, Erscheinungsjahr, Titel, URL und Zugriffsdatum.
Fehlen diese Angaben oder sind sie unvollständig, solltest du die Quelle kritisch hinterfragen oder durch eine zuverlässigere Alternative ersetzen. Nur mit vollständigen Angaben kannst du eine Internetquelle korrekt in deine Arbeit einbauen, unabhängig vom gewählten Zitierstil.
Wann sind sie zitierfähig?
✅ Enthalten ein Veröffentlichungsdatum
✅ Beziehen sich auf nachprüfbare Quellen
✅ Bieten wissenschaftlichen/sachlichen Kontext
✅ Sind über eine dauerhafte URL/DOI erreichbar
✅ Von fachlich kompetenten Autoren/Institutionen
Wann solltest du verzichten?
❌ Haben keine seriöse Herkunft
❌ Verweisen auf fehlerhafte Inhalte
❌ Veraltet oder nicht mehr abrufbar
❌ Anonym oder ohne Autor veröffentlicht
❌ Subjektive Meinungen ohne fachliche Grundlage
Sollte es zu Zweifeln kommen, prüfe eine Quelle sorgfältiger, als später in der Bewertung Punktabzug zu riskieren.
Hier findest du eine Checkliste, die dir hilft, beim Zitieren von Online-Quellen nichts zu übersehen oder zu vergessen. Lade dir die Word- oder PDF-Version herunter und überprüfe deine Quellenangaben.
Sichern & archivieren
Online-Inhalte können sich jederzeit ändern oder ganz verschwinden, gerade bei Quellen ohne DOI oder mit fehlenden Angaben zur Veröffentlichung. Um die Zitierfähigkeit deiner Online-Quellen langfristig zu sichern, solltest du sie zusätzlich dokumentieren.
So sicherst du deine Online-Quelle richtig:
- Speichere eine Bildschirmaufnahme mit dem Datum der zitierten Stelle.
- Gib immer das genaue Datum an, an dem du die Quelle zuletzt aufgerufen hast.
- Wenn möglich, verwende einen dauerhaften Link (z. B. DOI oder Archivdienste).
- Lade die Quelle als PDF herunter, falls sie später offline nicht mehr verfügbar ist.
Manche Hochschulen verlangen ausdrücklich einen Nachweis bei schwer überprüfbaren Online-Quellen, z. B. per Screenshot im Anhang.
Häufig gestellte Fragen
Online-Quellen sind alle Informationsquellen, die über das Internet zugänglich sind. Dazu zählen bspw.:
- Blogs
- E-Books
- Social-Media
- Online-Artikel
- Wissenschaftliche Artikel
- Webseiten (z. B. Wikipedia, Statista)
Es wird nicht gerne gesehen, wenn du aus Wikipedia oder Quellen mit fehlenden Angaben zitierst. Verwende stattdessen besser Primärquellen oder standardisierte Dokumente.
Die korrekte Zitierweise hängt vom gewählten Zitierstil ab, z. B. deutsche Zitierweise, APA oder Harvard-Zitierweise. Unabhängig vom Stil sollten jedoch eine vollständige Quellenangabe im Literaturverzeichnis folgende Informationen enthalten:
- URL
- Titel
- Zugriffsdatum
- Angaben zum Autor
- Datum der Veröffentlichung
Achte bei der Formatierung auf Einheitlichkeit. Nutze Zitierhilfen nur als Unterstützung und prüfe die Angaben immer manuell.
Typische Online-Quellen sind:
- Beiträge aus Online-Fachzeitschriften
- Wissenschaftliche Artikel aus Online-Datenbanken
- Digitalisierte Bücher oder E-Books aus Bibliotheken
- PDF-Dokumente von Universitäten oder Forschungsinstituten
- Webseiten von Behörden oder internationalen Organisationen
Wissenschaftliche Artikel und Quellen findest du z. B. hier:
- Google Scholar
- Fachzeitschriften
- Hochschul-Websites
- Datenbanken (z. B. PubMed, EconBiz)
- Digitalen Bibliotheken (z. B. JSTOR, SpringerLink)
Prüfe stets die Angaben zum Autor, die Herkunft der Quelle und ob sie nach wissenschaftlichen Standards erstellt wurde.
