
Die Grammatur ist ein zentrales Kriterium bei der Auswahl von Papier, sei es für den Druck, kreative Projekte oder Verpackungen. Sie beeinflusst nicht nur das Gewicht, sondern auch die Haptik, Stabilität und Qualität des Endprodukts. Wer Papier gezielt einsetzen möchte, sollte die Bedeutung der Grammatur verstehen, denn sie entscheidet oft über den ersten Eindruck.
Definition: Grammatur
Unter dem Begriff Grammatur versteht man das Flächengewicht eines Papiers. Dieses wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m2) angegeben und zeigt dadurch an, wie schwer ein Quadratmeter eines bestimmten Papiers ist.
Je höher die Grammatur, desto dicker, stabiler und blickdichter ist das Papier in der Regel. Daher spielt sie eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden Papiers.
In der Praxis werden häufig mehrere Bezeichnungen für die Grammatur verwendet. Dazu gehören:
- Papiergewicht
- Quadratmetergewicht
- Grammgewicht
- Papierstärke
Zu beachten ist, dass die Grammatur keine Rückschlüsse auf die Qualität einer Papiersorte zulässt. Sie gibt Auskunft über das Quadratmetergewicht, woraus sich meist Rückschlüsse auf Dicke und Stabilität herstellen lassen, die Qualität eines Papiers ist jedoch von anderen Faktoren abhängig.
Einheit
Die Grammatur wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m2) angegeben. Somit gibt der Wert immer das Gewicht für einen Quadratmeter einer Papiersorte an.
International wird der Wert meist als gsm (grams per square meter) angegeben.
Merke: Häufig gibt es eine Papiersorte in verschiedenen Grammaturen. Da sich der Wert immer auf einen Quadratmeter bezieht, ist der Unterschied bei einem DIN-A4-Blatt meistens nur bei größeren Unterschieden deutlich spürbar.
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Berechnung
In den meisten Fällen wird die Grammatur vom Hersteller angegeben, sie lässt sich aber auch mit einer einfachen Formel berechnen. Dafür sind zwei Werte notwendig:
- die Papierdicke in Millimetern und
- das Papiervolumen (Volumen in m2 pro Gramm).
Die Formel lautet:
Formel zu Berechnung der Grammatur
Grammatur (g/m2) = (Papierdicke in mm × 1.000) ÷ Papiervolumen (m3/g)
Diese Berechnung zeigt, dass die Dicke und das Volumen Einfluss auf das Flächengewicht eines Papiers haben.
Beachte: Die Grammatur darf nicht mit der Papierdicke verwechselt werden, denn ein dickeres Papier muss nicht zwingend schwerer sein, wenn es ein geringeres Volumen aufweist.
Papiersorten und ihre Grammaturen
Abhängig von der Grammatur lassen sich verschiedene Papiersorten unterscheiden. Ab einem bestimmten Gewicht spricht man nicht mehr von Papier, sondern von Karton oder Pappe. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über gängige Papiersorten und Druckprodukte und deren typische Grammatur.
Grammatur | Papiersorte |
bis 25 g/m2 | Seidenpapier |
25 g/m2 bis 60 g/m2 | Dünndruckpapier |
30 g/m2 bis 50 g/m2 | Dünne Zeitungen |
50 g/m2 bis 60 g/m2 | Flyer |
60 g/m2 bis 80 g/m2 | Normales Druckerpapier |
80 g/m2 bis 120 g/m2 | Alltagspapier / Werkdruckpapier |
80 g/m2 bis 100 g/m2 | Hochwertigeres Briefpapier |
100 g/m2 bis 120 g/m2 | Hochwertige Drucksachen, Briefbögen |
120 g/m2 bis 150 g/m2 | Postkarten |
150 g/m2 bis 250 g/m2 | Halbkarton |
150 g/m2 bis 200 g/m2 | Kalender |
200 g/m2 bis 250 g/m2 | Leichte Verpackungen, Visitenkarten |
250 g/m2 bis 600 g/m2 | Karton |
250 g/m2 bis 300 g/m2 | Verpackungen für leichte Produkte |
300 g/m2 bis 350 g/m2 | Buchcover, Standard-Verpackungen |
350 g/m2 bis 400 g/m2 | Verpackungen für mittelschwere Produkte |
400 g/m2 bis 500 g/m2 | Robuste Schachteln |
500 g/m2 bis 600 g/m2 | Hochwertige Verpackungen, Industrieverpackungen |
ab 600 g/m2 | Pappe |
600 g/m2 bis 800 g/m2 | Spezielle, robuste Transportverpackungen |
800 g/m2 bis 1.000 g/m2 | Schwerlastverpackungen, Palettenzwischenlagen |
Merke: 80 g/m2 Papier wird häufig als Standardpapier im Büro und Alltag angesehen. 100 g/m2 und 120 g/m2 Papier sind ebenfalls weitverbreitet und werden für hochwertigere Dokumente genutzt.
Bedeutung
Für die Papier-, Druck- und Verpackungsindustrie ist die Grammatur ein entscheidender Faktor, da sie maßgeblich die Materialauswahl und die Weiterverarbeitung beeinflusst.
Durch die Grammatur erfährt man viel über die Dicke, Festigkeit und Haptik eines Papiers. Je höher die Grammatur, desto robuster und weniger lichtdurchlässig ist das Material. Das ist entscheidend bei der Auswahl für Druckerzeugnisse, Verpackungen oder Werbematerialien.
Papier mit höherem Gewicht nimmt Druckfarbe meist besser auf und verhindert, dass Farbe durchscheint (Opazität). Zudem lässt es sich stabiler weiterverarbeiten, beispielsweise beim Schneiden, Falten oder Binden. Für hochwertige Drucksachen oder langlebige Produkte ist daher meist ein höheres Papiergewicht gefragt.
Durch die Grammatur werden Produktions-, Transport- und Lagerkosten beeinflusst. Ein schwereres Papier verursacht höhere Material- und Versandkosten als leichteres Papier. Daher sollte das Papiergewicht immer auf den Verwendungszweck abgestimmt werden.
Ein bewusster Umgang mit Papier und der Grammatur trägt zum Umweltschutz bei. Durch die Auswahl des passenden Papiergewichts lässt sich Material einsparen und der CO₂-Ausstoß reduzieren, ohne die Qualität des finalen Druckprodukts zu beeinflussen.
Durch die Angabe der Grammatur lassen sich unterschiedliche Papiersorten weltweit besser einordnen sowie vergleichen. Das erleichtert sowohl den Handel als auch die Kommunikation zwischen Herstellern und Kunden.
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Häufig gestellte Fragen
Die Grammatur bezeichnet das Flächengewicht von Papier. Sie gibt an, wie viel ein Quadratmeter des Papiers wiegt, gemessen in Gramm pro Quadratmeter (g/m2).
Es gibt viele unterschiedliche Grammaturen, die je nach Einsatzzweck variieren, von leichtem Papier ab etwa 30 g/m2 wie bei beispielsweise Zeitungspapier bis hin zu schweren Kartons mit über 300 g/m2. Die gängigen Druckerpapiere liegen meist zwischen 80 g/m2 und 120 g/m2.
Standardpapier im Alltag oder Büro hat meist eine Grammatur von 80 g/m2 bis 120 g/m2.
Die Einheiten g/m2 und gsm haben dieselbe Bedeutung, es handelt sich bei gsm lediglich um die englische Übersetzung „grams per square meter“.