
Prägen ist eine Technik der Druckveredelung, die gedruckten Produkten eine besondere Haptik und optische Tiefe verleiht. Ob Logos, Schriftzüge oder dekorative Elemente – durch das gezielte Erheben oder Vertiefen des Materials entsteht ein hochwertiger Eindruck. Dieser Beitrag zeigt, wie die Prägung funktioniert, welche Arten es gibt und wie sie gezielt eingesetzt werden kann, um Druckprodukte aufzuwerten.
Definition: Prägung
Prägen (auch Prägung genannt) ist ein Druckveredelungsverfahren, bei dem mithilfe von Druck und Hitze eine dauerhafte plastische Verformung in das Material – meist Papier oder Karton – eingebracht wird.
Bei der Prägung entsteht ein reliefartiger Effekt, wobei bestimmte Bereiche entweder erhaben (Hochprägung) oder vertieft (Tiefprägung) dargestellt werden. Die Prägung dient sowohl der optischen als auch der haptischen Aufwertung von Druckprodukten.
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Prägeverfahren im Überblick
Es gibt verschiedene Prägeverfahren, die je nach gewünschtem Effekt, Material und Verwendungszweck eingesetzt werden. Die wichtigsten Techniken und ihre Besonderheiten werden hier im Überblick erklärt:
Blindprägung
- Merkmal: Prägung ohne zusätzliche Farbe oder Folie
- Wirkung: Schlicht, edel und dezent – rein durch Licht und Schatten sichtbar
- Einsatz: Druck von Urkunden, Visitenkarten oder Verpackungen mit minimalistischem Design
- Vorteil: Umweltfreundlich, da keine zusätzlichen Materialien verwendet werden
Reliefprägung
- Merkmal: Mehrstufige, plastische Prägung mit deutlicher Höhenwirkung
- Wirkung: Sehr hochwertiger, dreidimensionaler Effekt
- Einsatz: Druck von Einladungskarten oder hochwertigen Verpackungen
- Hinweis: Aufwendiger in der Umsetzung, da spezielle Prägeformen erforderlich sind
Tiefprägung
- Merkmal: Vertiefte Prägung, bei der das Motiv in das Material eingedrückt wird
- Wirkung: Dezenter, eleganter Effekt mit fühlbarer Vertiefung
- Einsatz: Druck von Visitenkarten, Bucheinbänden oder exklusiven Etiketten
- Hinweis: Erfordert präzise Passung der Prägewerkzeuge, damit Konturen sauber wirken
Heißfolienprägung
- Merkmal: Prägung mit gleichzeitiger Übertragung einer Folie durch Druck und Hitze
- Wirkung: Hochwertiger, metallisch glänzender oder farbiger Effekt
- Einsatz: Druck von Zertifikaten, Visitenkarten oder luxuriösen Verpackungen
- Hinweis: Präzise Temperatur- und Druckeinstellung nötig, vielfältige Folienfarben erhältlich
Letterpress (Buchdruckprägung)
- Merkmal: Kombination aus Druck und leichter Prägung
- Technik: Farbe wird mit Druck auf das Papier gepresst, wodurch eine Vertiefung entsteht
- Wirkung: Design mit sichtbarer Textur – oft leicht „unperfekt“ für einen handwerklichen Charme
- Einsatz: Hochzeitseinladungen, Design-Visitenkarten, Künstlerdrucke
Papierprägung
-
Materialwahl entscheidend:
- Weiche, dicke und strukturierte Papiere eignen sich am besten
- Dünnes oder beschichtetes Papier ist weniger gut prägbar
- Tipp: Je höher die Grammatur, desto besser kommt der Prägedruck zur Geltung
- Achtung: Papier kann durch Prägung reißen – optimale Einstellung von Druck und Hitze ist wichtig
Technische Umsetzung
Die Prägung ist ein vergleichsweise unkompliziertes und kostengünstiges Verfahren der Druckveredelung. Dabei entsteht ein dreidimensionales Motiv durch die plastische Verformung des Materials.
Die Prägung wird meist unter Einsatz von Druck und Hitze erzielt, wobei das Prägeverfahren mit einer Prägemaschine oder Walzen umgesetzt wird.
Ablauf des Prägeverfahrens
Der grundlegende Ablauf der Prägung mit einer Prägemaschine folgt diesen Schritten:
- Prägewerkzeuge anfertigen
- Prägestempel (Patrize) mit dem Motiv
- Gegenstempel (Matrize) als passgenaue Vertiefung
- Prägewerkzeuge montieren
- Einbau von Patrize und Matrize in eine Prägemaschine oder Presse
- Material einlegen
- Papier oder Karton zwischen Patrize und Matrize positionieren
- Prägevorgang
- Prägestempel pressen das Motiv unter hohem Druck ins Material
- Optional: Hitze zuführen (beim Heißprägen oder Folienprägen)
- Relief entsteht
- Das Motiv hebt sich fühlbar hervor oder wird eingedrückt
-
Materialentnahme
- Geprägtes Material abkühlen lassen und entnehmen
Der Vorgang beschreibt die grundlegende Technik des Prägens, allerdings kann sich der Vorgang je nach Prägeverfahren in einigen Schritten unterscheiden.
Alternativ kann das Prägen auch mithilfe von Walzen geschehen:
-
Prägewalzen anfertigen
- Eine gravierte Stahlwalze mit dem gewünschten Motiv (Positiv)
- Eine Gegenwalze mit passendem Negativprofil
-
Prägewalzen montieren
- Einbau der Walzen in eine Prägemaschine oder Prägewalzenwerk
-
Material einlegen
- Papier, Karton oder Folie wird kontinuierlich zwischen die Walzen geführt
-
Prägevorgang
- Walzen drehen synchron
- Durch Druck und ggf. Wärme wird das Motiv fortlaufend eingeprägt
-
Relief entsteht
- Muster oder Struktur läuft über die gesamte Bahn des Materials
-
Materialentnahme
- Geprägtes Material wird wieder aufgewickelt oder zugeschnitten
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Vorteile
Eine Prägung verleiht Druckprodukten nicht nur ein hochwertiges Aussehen, sondern sorgt auch für eine haptische Aufwertung. Hier sind die wichtigsten Vorteile zusammengefasst:
Hochwertige Optik & Haptik
- Dreidimensionale Struktur sorgt für visuelle Tiefe
- Edler Look durch Licht- und Schattenwirkung
- Spürbares Relief beim Anfassen
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
- Vielzahl an Varianten: Blindprägung, Reliefprägung, Tiefprägung etc.
- Kombinierbar mit Farben und Folien für besondere Effekte
- Ideal zur Betonung von Logos, Namen oder Designelementen
Langlebigkeit & Wertigkeit
- Prägung ist dauerhaft – kein Verblassen oder Abblättern
- Besonders haltbar bei hochwertigen Materialien (z. B. Karton, Leder)
- Hinterlässt langfristigen Eindruck beim Betrachtenden
Häufig gestellte Fragen
Eine Prägung ist ein Veredelungsverfahren, bei dem ein Motiv durch Druck dauerhaft plastisch in ein Material eingeprägt wird. Dabei entsteht ein fühlbares Relief – entweder erhaben oder vertieft. Prägungen können nur ein Relief abbilden oder mit Farben kombiniert werden (meist durch Heißfolienprägung).
Blindprägung: Bei diesem Verfahren wird das Motiv ohne zusätzliche Farbe oder Folie in das Material geprägt. Es entstehen nur Helligkeits- und Schattierungsunterschiede für eine elegante, minimalistische Wirkung.
Heißfolienprägung: Hierbei wird zusätzlich eine Folie (z. B. Gold, Silber) mit erhöhter Temperatur und Druck auf das Material übertragen. Diese Technik kombiniert die Prägung mit einer farbigen Folie und sorgt für eine farbige, auffällige Wirkung.
Eine Prägung funktioniert besonders gut mit Papier und Karton, vor allem bei höheren Grammaturen (ab ca. 250 g/m²). Bei dickeren Papieren kommen die dreidimensionalen Effekte besonders gut zur Geltung.
Leder und Kunststoffe können ebenfalls geprägt werden, benötigen jedoch mehr Druck und Wärme aufgrund ihrer dichten Struktur.
Dünnes Papier und beschichtete Materialien sind weniger geeignet, da sie leichter reißen können.
- Visitenkarten: Prägungen verleihen Visitenkarten eine hochwertige, edle Optik und haptische Wirkung, die beim Empfänger im Gedächtnis bleibt.
- Einladungskarten: Besonders bei Hochzeiten oder besonderen Veranstaltungen sorgt eine Prägung für eine luxuriöse Ausstrahlung.
- Verpackungen und Werbung: Verpackungen für Premiumprodukte oder exklusive Werbematerialien profitieren von der zusätzlichen Veredelung durch Prägung.
- Urkunden und Diplome: Prägungen verleihen offiziellen Dokumenten einen professionellen und prestigeträchtigen Charakter.
Der Druck und die Temperatur müssen genau auf das verwendete Material abgestimmt sein, um eine optimale Prägung zu erreichen. Zu viel Druck oder Hitze kann das Material beschädigen (z. B. Risse, Verbrennungen).
In der Praxis wird die Temperatur der Walzen oft auf 120–160 Grad Celsius eingestellt, abhängig von der Materialart. Die Einstellung des Drucks ist ebenso entscheidend und variiert je nach Materialdicke und -struktur.