
Strukturlacke eröffnen faszinierende Möglichkeiten in der Druckveredelung – ob in der Werbetechnik, im Verpackungsdruck oder bei hochwertigen Druckprodukten. Sie verleihen Drucken nicht nur eine besondere Haptik, sondern setzen gezielt Akzente, die visuelle und taktile Reize miteinander verbinden. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Effekte mit Strukturlack erzielt werden können, welche Verfahren dahinterstehen und worauf es bei der Anwendung ankommt.
Definition: Strukturlack
Strukturlack ist ein spezieller Drucklack, der beim Trocknen eine fühlbare Oberflächenstruktur bildet. Je nach Zusammensetzung und Auftragstechnik entstehen erhabene, matte, glänzende oder rau wirkende Effekte, die gezielt zur Veredelung und Differenzierung von Druckerzeugnissen eingesetzt werden. Strukturlacke dienen sowohl der optischen Aufwertung als auch der haptischen Hervorhebung bestimmter Designelemente.
Im Gegensatz zu klassischen Dispersions- oder UV-Lacken, die vor allem Glanz oder Schutz bieten, erzeugt Strukturlack eine fühlbare Oberfläche. Während Relieflack ebenfalls haptische Effekte erzeugt, ist Strukturlack oft feiner in der Struktur und bietet mehr gestalterische Vielfalt. Dadurch eignet er sich besonders gut für dezente, aber wirkungsvolle Veredelungen.
Wie funktioniert Strukturlack?
Strukturlacke bestehen aus speziellen Lackharzen, Füllstoffen und Additiven, die so formuliert sind, dass beim Trocknen oder Aushärten eine definierte Oberflächenstruktur entsteht. Die Viskosität des Lacks ist dabei höher als bei herkömmlichen Lacken, um einen erhabenen Effekt zu ermöglichen. Je nach gewünschter Struktur – ob fein oder grob – wird die Rezeptur entsprechend angepasst.
Auftragsverfahren
Strukturlacke werden in der Regel partiell aufgetragen, also gezielt auf bestimmte Bild- oder Designelemente. Je nach Produktionsumfeld und Detailgrad kommen verschiedene Druckverfahren zum Einsatz:
- Siebdruck: Besonders geeignet für hohe Schichtdicken und präzise Struktureffekte. Ideal für auffällige, fühlbare Lackflächen.
- Flexodruck: Wird häufig im Verpackungsdruck eingesetzt und erlaubt ebenfalls die Verarbeitung von dickflüssigen Lacken.
- Digitaldruck (Inkjet mit Lackeinheit): Ermöglicht personalisierte Veredelungen auch bei kleinen Auflagen.
Trocknung und Aushärtung
Damit sich die Struktur dauerhaft bildet und haftet, wird der Lack je nach Zusammensetzung mittels UV-Licht oder IR-Wärme gehärtet.
- UV-Trocknung sorgt für eine sofortige Aushärtung bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten und ist besonders bei UV-härtenden Strukturlacken verbreitet.
- IR-Trocknung wird vor allem bei wärmeempfindlicheren Substraten eingesetzt oder wenn eine längere Offenzeit des Lacks benötigt wird.
- Die Kombination aus passender Lackformel, Druckverfahren und Trocknungstechnik entscheidet über die Qualität und Wirkung des Struktureffekt
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Einsatzbereiche von Strukturlack
Strukturlacke kommen überall dort zum Einsatz, wo Druckprodukte nicht nur optisch, sondern auch haptisch auffallen sollen. Durch die fühlbaren Effekte lassen sich Markenbotschaften, Produkteigenschaften oder Designelemente gezielt verstärken. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielseitig und reichen von hochwertigen Verpackungen bis hin zu auffälligen Werbemitteln.
Bereich | Typische Produkte | Ziel der Veredelung |
Verpackungen | Faltschachteln, Umverpackungen, Etiketten | Markeninszenierung, Differenzierung am PoS |
Werbemittel | Flyer, Broschüren, Mailings | Aufmerksamkeit, höhere Wertigkeit |
Editorial Design | Buchumschläge, Magazine, Kataloge | Designaufwertung, taktile Leserführung |
Präsentationsmappen, Visitenkarten | Hochwertige Haptik, Signalwirkung |
Vorteile von Strukturlack
Strukturlacke bieten weit mehr als reine Oberflächenveredelung. Sie kombinieren ästhetische, funktionale und psychologische Vorteile – insbesondere in der Markenkommunikation, im Packaging und bei hochwertigen Printprodukten.
Haptische Aufwertung
Strukturlacke erzeugen fühlbare Effekte, die beim Anfassen überraschen und faszinieren. Durch die gezielte Platzierung auf bestimmten Gestaltungselementen (z. B. Logos, Schriftzüge, Muster) entsteht ein multisensorisches Erlebnis, das beim Betrachter länger im Gedächtnis bleibt.
Höhere Wertigkeit und Differenzierung
Produkte mit fühlbaren Strukturen wirken hochwertiger und exklusiver. Gerade in gesättigten Märkten kann dies den entscheidenden Unterschied machen. Strukturlacke helfen, Druckprodukte aus der Masse hervorzuheben – ob im Verkaufsregal oder bei der Präsentation.
Unterstützung der Markenwirkung
Die Haptik eines Produkts beeinflusst die Wahrnehmung der Marke. Glatte, raue oder geriffelte Oberflächen können bestimmte Eigenschaften wie Natürlichkeit, Technologie oder Luxus unterstreichen. So wird Strukturlack zum stillen, aber wirksamen Markenbotschafter.
Funktionaler Schutz
Neben der optisch-haptischen Wirkung bietet Strukturlack auch eine gewisse Schutzfunktion für die bedruckte Fläche. Je nach Lacktyp ist die Oberfläche widerstandsfähiger gegenüber Abrieb, Feuchtigkeit oder Kratzern – ein Plus vor allem bei häufig genutzten Produkten wie Mappen, Broschüren oder Verpackungen.
Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
Durch die Kombination mit anderen Veredelungstechniken (z. B. Folienprägung, Heißfolienveredelung, partiellem UV-Lack) eröffnen sich unzählige kreative Optionen. Besonders im Designbereich bietet der gezielte Einsatz von Strukturlack große gestalterische Freiheit.
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Häufig gestellte Fragen
Ein Strukturlack ist ein spezieller Drucklack, der beim Trocknen eine fühlbare Oberfläche bildet – zum Beispiel rau, geriffelt oder erhaben – und so Druckprodukte optisch und haptisch aufwertet.
Strukturlack wird eingesetzt, um Druckprodukte haptisch aufzuwerten, bestimmte Designelemente hervorzuheben, Markenbotschaften zu verstärken und eine hochwertige, individuelle Optik zu erzeugen.
Strukturlack wird meist partiell mit Siebdruck, Flexodruck oder Digitaldruck aufgetragen. Anschließend härtet er durch UV-Licht oder IR-Wärme aus und bildet dabei eine fühlbare Struktur auf der Oberfläche.
Strukturlack kann sich je nach Anwendung rau, erhaben, geriffelt oder punktuell strukturiert anfühlen. Die Haptik ist gezielt gestaltet, um bestimmte Eindrücke wie Natürlichkeit, Technik oder Exklusivität zu vermitteln.
Ja, Strukturlack lässt sich sehr gut mit anderen Veredelungstechniken wie Folienprägung, partiellem UV-Lack oder Heißfolienveredelung kombinieren – für besonders wirkungsvolle, mehrdimensionale Designs.