
Drucklacke sind ein unverzichtbares Element in der modernen Druckindustrie. Sie verleihen Druckerzeugnissen nicht nur eine ästhetische Oberfläche, sondern bieten auch Schutz vor Abnutzung und Umwelteinflüssen. Es gibt verschiedene Arten von Drucklacken, die jeweils spezifische Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten bieten. In diesem Beitrag werden die verschiedenen Formen von Drucklack erklärt.
Definition: Drucklack
Drucklack ist eine spezielle Beschichtung, die im Druckverfahren auf Papier oder andere Bedruckstoffe aufgetragen wird, um die Oberfläche zu veredeln, zu schützen oder optische Effekte zu erzeugen. Er kann matt, glänzend oder mit speziellen Effekten wie Struktur oder Relief erhältlich sein und dient sowohl ästhetischen als auch funktionalen Zwecken, z. B. zum Schutz vor Abrieb, Feuchtigkeit oder Vergilbung.
Funktion und Vorteile von Drucklacken
Drucklacke übernehmen im Druckprozess nicht nur eine optische, sondern auch eine funktionale Rolle. Sie sind ein wichtiges Mittel, um Druckprodukte aufzuwerten, zu schützen und ihnen besondere Effekte zu verleihen. Die wichtigsten Funktionen und Vorteile im Überblick:
Schutzfunktion
Eine der Hauptaufgaben von Drucklacken ist der Schutz des Druckbildes. Die aufgetragene Lackschicht bewahrt die Oberfläche vor äußeren Einflüssen wie Kratzern, Abrieb, Feuchtigkeit oder Vergilbung durch UV-Strahlung. Besonders bei hochwertigen Verpackungen, Büchern oder Werbematerialien sorgt der Lack dafür, dass das Produkt langlebiger und widerstandsfähiger bleibt.
Veredelung & optische Wirkung
Drucklacke verbessern die visuelle Anmutung eines Produkts. Je nach Art des Lacks kann eine matte, glänzende oder sogar changierende Oberfläche erzielt werden. So lassen sich bestimmte Designelemente gezielt hervorheben und die Wertigkeit des Druckerzeugnisses steigern. In Kombination mit Farben, Bildern oder Logos entstehen spannende Kontraste und eindrucksvolle Blickfänger.
Haptische Effekte
Neben dem visuellen Eindruck können Drucklacke auch das haptische Erlebnis beeinflussen. Bestimmte Lacke – wie Soft Touch oder Strukturlack – sorgen dafür, dass das Druckprodukt sich weich, rau oder reliefartig anfühlt. Diese fühlbaren Effekte machen die Gestaltung greifbar.
Nachhaltigkeitsaspekte
Moderne Drucklacke tragen auch zur Nachhaltigkeit bei. Vor allem wasserbasierte oder Dispersionslacke sind umweltfreundlicher als lösungsmittelhaltige Varianten. Zudem lassen sich viele Lackierungen problemlos recyceln, was den ökologischen Fußabdruck des Endprodukts reduziert.
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Klassifikation von Drucklacken
Drucklacke lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen – je nach Trocknungsverfahren, optischer Wirkung oder Spezialeffekt. Diese Einteilung hilft dabei, die passende Lackart für das gewünschte Druckprodukt auszuwählen. Hier eine Übersicht über die verschiedenen Einteilungsoptionen:
Einteilung nach Trocknungsverfahren
-
UV-Lack
→ Härtet unter UV-Licht aus, sehr widerstandsfähig, hohe Brillanz -
Dispersionslack (Wasserlack)
→ Auf Wasserbasis, umweltfreundlich, schnell trocknend -
Thermolack
→ Reagiert auf Wärme, verändert Farbe oder wird transparent
Lackart | Trocknungsmethode | Vorteile |
UV-Lack | UV-Licht-Härtung | Hohe Widerstandsfähigkeit, Glanzeffekt |
Dispersionslack | Trocknung durch Verdunstung (Wärme) | Umweltfreundlich, kostengünstig |
Thermolack | Temperaturabhängig | Interaktiver Effekt, aufmerksamkeitsstark |
Einteilung nach optischer Wirkung
-
Glanzlack
→ Sorgt für eine glänzende, spiegelnde Oberfläche -
Mattlack
→ Verleiht dem Druckprodukt eine edle, matte Optik -
Soft Touch Lack
→ Erzeugt eine samtige, weiche Haptik
Lackart | Optik / Haptik | Besonderheit |
Glanzlack | Glänzend, strahlend | Farben wirken intensiver |
Mattlack | Matt, reflexionsarm | Hochwertige, zurückhaltende Wirkung |
Soft Touch Lack | Matt, samtige Oberfläche | Besonders weiche Haptik |
Einteilung nach Effekt
-
Strukturlack
→ Erzeugt fühlbare Strukturen auf der Oberfläche -
Relieflack
→ Lässt bestimmte Bereiche erhaben wirken, 3D-Effekt
Lackart | Effekt | Anwendung |
---|---|---|
Strukturlack | Spürbare Struktur | Veredelung von Logos, Mustern |
Relieflack | Erhabene Flächen, plastischer Effekt | Premium-Verpackungen, Visitenkarten |
Die wichtigsten Drucklacke im Detail
Nachdem die Kategorien von Lack erklärt wurden, folgen hier die wichtigsten Lacke im Überblick.
UV-Lack
UV-Lack härtet sofort unter UV-Licht aus, was ihn sehr widerstandsfähig gegen Kratzer und Abrieb macht. Außerdem schafft UV-Licht eine intensive Farbwirkung und hohe Brillanz.
Vorteile:
- Hoher Glanzeffekt
- Besonders langlebig
- Für partielle Veredelungen geeignet
Nachteile:
- Höhere Produktionskosten
- Recycling erschwert möglich
Dispersionslack / Wasserlack
Dispersionslack oder auch Wasserlack basiert, wie der Name vermuten lässt, auf Wasser. Dadurch trocknet er durch Verdunstung relativ schnell. Dieser Lack ist in Matt oder glänzend erhältlich.
Vorteile:
- Umweltfreundlich & geruchsneutral
- Kostengünstig
- Für großflächige Lackierungen geeignet
Nachteile:
- Geringere Kratzfestigkeit als UV-Lack
- Weniger starke Glanzeffekte
Thermolack
Thermolack reagiert auf Wärme (z. B. durch Handkontakt). So kann er bei Wärmeeinwirkung die Farbe wechseln oder Farbwechsel oder auch einfach transparent erscheinen.
Vorteile:
- Interaktive Gestaltung möglich
- Überraschungseffekt für den Betrachter
Nachteile:
- Teurer in der Produktion
- Begrenzte Haltbarkeit des Effekts
Mattlack
Mattlack reduziert die Lichtreflexionen des Drucks und sorgt so für eine edle, dezente Optik.
Vorteile:
- Hochwertige, zurückhaltende Wirkung
- Ideal für elegante Designs
Nachteile:
- Anfälliger für Fingerabdrücke
- Geringerer Farbkick als Glanzlack
Glanzlack
Durch Glanzlack wird die Farbwirkung verstärkt, gleichzeitig sorgt er für eine spiegelnde Oberfläche.
Vorteile:
- Farben wirken kräftiger und brillanter
- Ideal für aufmerksamkeitsstarke Produkte
Nachteile:
- Reflexionen können störend wirken
- Kratzempfindlicher als Mattlack
Soft Touch Lack
Soft Touch Lack punktet wenig überraschend mit einer samtig-weichen Oberfläche und wird häufig in Kombination mit Mattlack benutzt.
Vorteile:
- Hochwertige, angenehme Haptik
- Emotionaler Mehrwert für den Betrachter
Nachteile:
- Empfindlich gegenüber Kratzern
- Höhere Produktionskosten
Strukturlack
Strukturlack erzeugt eine fühlbare Struktur auf der Oberfläche. Diese kann individuell gestaltet werden.
Vorteile:
- Visuell und haptisch ansprechend
- Ideal zur Markeninszenierung
Nachteile:
- Aufwändig in der Produktion
- Für großflächige Anwendungen ungeeignet
Relieflack
Relieflack lässt bestimmte Elemente erhaben wirken und sorgt so für einen 3D-Effekt durch die erhöhte Lackschicht.
Vorteile:
- Starker haptischer Effekt
- Premium-Charakter
Nachteile:
- Höhere Kosten
- Aufwendiger Druckprozess
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Spezialeffekte und Kombinationen
Neben den klassischen Lackarten gibt es spannende Veredelungstechniken, bei denen verschiedene Lacke kombiniert oder gezielt eingesetzt werden, um besondere Effekte zu erzielen.
Drip-Off-Effekt (Matt-Glanz-Kombination)
Beim Drip-Off-Verfahren wird zuerst ein Mattlack flächig aufgetragen. Anschließend folgt ein partielle Auftragung von Glanzlack. Dort, wo beide Lacke aufeinandertreffen, entstehen gezielte Kontraste zwischen matter und glänzender Oberfläche.
Vorteile:
- Eindrucksvolle Optik durch Licht- und Schattenwirkung
- Besonders geeignet für Logos, Schriften oder Designelemente
Nachteile:
- Nur im Offsetdruck möglich
- Hoher Abstimmungsaufwand beim Druckprozess
Spot-Lackierung (partielle Veredelung)
Bei der Spot-Lackierung wird der Lack nur auf ausgewählte Bereiche aufgetragen, z. B. auf Logos, Überschriften oder Bilder.
Vorteile:
- Blickfang für wichtige Gestaltungselemente
- Verstärkt die visuelle Hierarchie
Nachteile:
- Präzise Druckvorbereitung nötig
- Kann bei zu viel Einsatz unruhig wirken
Anwendungsbeispiele für Drucklack
Drucklacke kommen in vielen Bereichen der Druckindustrie zum Einsatz. Sie helfen dabei, Markenwerte zu vermitteln, Produkte aufzuwerten oder gezielte Aufmerksamkeit zu erzeugen. Hier sind einige typische Einsatzfelder:
- Verpackungsdruck
- Visitenkarten & Geschäftsausstattung
- Buch- und Magazincover
- Werbemittel und Marketingmaterialien
Häufig gestellte Fragen
Drucklack ist eine spezielle Beschichtung, die auf Druckerzeugnisse aufgetragen wird, um deren Oberfläche zu verbessern. Er kann sowohl dekorative als auch funktionale Eigenschaften haben, etwa durch Glanz, Mattheit oder Schutz vor Abrieb.
Es gibt verschiedene Arten von Drucklacken, darunter glänzende, matte, seidenmatte und strukturierte Lacke. Weitere Varianten sind UV-Lacke, wasserbasierte Lacke und lösungsmittelbasierte Lacke, die jeweils unterschiedliche Anwendungsgebiete und Eigenschaften bieten.
Drucklack wird eingesetzt, um Druckerzeugnisse zu schützen (z. B. vor Abrieb oder Feuchtigkeit), die Haptik zu verbessern, spezielle Effekte wie Glanz oder Mattheit zu erzeugen und die Haltbarkeit von Farben zu verlängern. Besonders häufig findet er Anwendung auf Verpackungen, Broschüren und Katalogen.
UV-Lacke werden mit ultraviolettem Licht ausgehärtet und bieten eine besonders schnelle Trocknung. Sie zeichnen sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Kratzern und chemischen Einflüssen aus und sind ideal für hochglänzende Oberflächen und effektvolle Designs.
Die Wahl des Drucklacks hat einen großen Einfluss auf das Endergebnis eines Druckprodukts, sowohl in ästhetischer als auch in funktionaler Hinsicht. Ein glänzender Lack kann die Farben lebendiger erscheinen lassen, während ein matter Lack einen edlen, zurückhaltenden Effekt erzielt. Zudem kann der Lack die Haltbarkeit und Beständigkeit gegen äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit oder Kratzer erhöhen. Die Wahl des richtigen Lacks ist daher entscheidend, um das gewünschte Erscheinungsbild und die Funktionalität zu erreichen.