
Abhängig von Art und Umfang deiner wissenschaftlichen Arbeiten ist es üblich, den inhaltlichen Teil durch einen kurzen Abschnitt mit persönlicheren Betrachtungen zu ergänzen. Diese Funktion kann sowohl ein Vorwort als auch ein Nachwort übernehmen. Wie der Name bereits andeutet, steht das Nachwort am Ende des Fließtexts, während das Vorwort am Anfang platziert ist. Hier erfährst du alles, was du zum Nachwort wissen musst.
Definition: Nachwort
Ein Nachwort ist ein ergänzender Abschnitt am Ende einer wissenschaftlichen Arbeit, der nicht zum inhaltlichen Hauptteil zählt. Es enthält persönliche Anmerkungen oder Hintergrundinformationen, die zwar im Kontext der Arbeit stehen, jedoch keinen direkten wissenschaftlichen oder methodischen Beitrag leisten.
Typische Inhalte sind unter anderem die eigene Motivation, Gedanken zur Entstehung oder ein Ausblick auf zukünftige Forschung.
Das Nachwort ist in der Regel ein optionaler Bestandteil und wird nur bei Bedarf eingefügt.
Inhalte
Das Nachwort bietet dir Raum für persönliche Gedanken und Reflexionen, die in einer wissenschaftlichen Arbeit sonst keinen Platz finden. Dabei gilt: Persönlich ja, aber bitte nicht zu privat oder ausschweifend. Hier erfährst du, was ins Nachwort gehört und was nicht.
Was gehört ins Nachwort?
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Ausblick:
Welche Schlussfolgerungen ziehst du für deine weitere akademische oder berufliche Laufbahn? -
Teamarbeit:
Falls die Arbeit im Team entstanden ist, wie lief die Zusammenarbeit? -
Danksagungen:
Kurz und aufrichtig, z. B. an Betreuende, Kommilitonen oder andere Unterstützende. -
Lerneffekte & Erkenntnisse:
Was hast du im Verlauf deiner Arbeit gelernt, fachlich und methodisch? -
Anmerkungen zur Entstehung:
Gab es besondere Herausforderungen? Wie bist du damit umgegangen? -
Persönliche Hintergründe & Motivation:
Warum hast du dich für dieses Thema entschieden?
Was gehört nicht ins Nachwort?
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Zusammenfassungen:
Wiederhole nicht noch einmal das Fazit oder zentrale Inhalte der Arbeit. -
Überschwängliches Lob:
Ein Dank an den Betreuer ist okay, aber bitte mit Maß und ohne Übertreibung. -
Inhaltliche Ergänzungen:
Neue Argumente, Analysen oder Forschungsergebnisse gehören in den Hauptteil.
Nachwort schreiben
Das Nachwort ist der persönlichste Teil deiner wissenschaftlichen Arbeit, aber auch hier gilt: kurz, klar und reflektiert. Damit es gut gelingt, solltest du einige formale und stilistische Punkte beachten.
Halte dich kurz: Ein Nachwort sollte nicht länger als eine Seite sein. Konzentriere dich auf die wichtigsten Gedanken. Qualität vor Quantität!
Im Nachwort darfst du aus deiner persönlichen Perspektive schreiben. Verwende also bewusst die Ich-Form, um eigene Gedanken, Erfahrungen oder Eindrücke zu schildern.
Das Nachwort wird nach dem Fließtext, also hinter dem Fazit, eingefügt. Im Aufbau und der Gliederung steht es meist als eigenständiger Punkt, aber nicht als offizieller Bestandteil des Hauptteils.
Auch wenn das Nachwort persönlicher sein darf, sollte dein sprachlicher Stil zur wissenschaftlichen Arbeit passen. Wähle also einen sachlichen, reflektierten Ton – angepasst an dein Fachgebiet.
Formuliere deine Gedanken klar, knapp und strukturiert. Wiederholungen oder ausschweifende Passagen solltest du vermeiden. Das Nachwort lebt von seiner pointierten Aussage.
Wie du diese Punkte konkret in deinem Nachwort umsetzt, zeigen wir dir hier:
Beispielformulierung
Damit du ein besseres Gefühl dafür bekommst, wie ein gelungenes Nachwort aussehen kann, haben wir ein Beispiel für dich ausformuliert. Achte dabei besonders auf Ton, Aufbau und Inhalt:
Du möchtest noch mehr Nachwort-Beispiele lesen? Dann klick hier:
Nachwort vs. Reflexion
Eine Reflexion bezeichnet das prüfende, vergleichende Nachdenken über einen Prozess oder ein Erlebnis. Bezogen auf deine Abschlussarbeit bedeutet das: Du setzt dich intensiv mit deinen Erfahrungen, Herausforderungen und Lernprozessen während der Bearbeitungszeit auseinander. Ziel ist es, das Erlebte zu verstehen, zu hinterfragen und in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Damit ist eine Reflexion tiefgehender als ein bloßes Nachdenken über einzelne Aspekte.
Am Ende deiner Arbeit kannst du entweder ein Nachwort oder eine Reflexion verfassen. Die Reflexion ist dabei eine sinnvolle Alternative, wenn du ein eigenes Kapitel nutzen möchtest, um deine Vorgehensweise und Forschungsergebnisse kritisch zu beleuchten. Du gibst dabei Einblick in deine persönliche Entwicklung, schilderst Eindrücke aus der Arbeitsphase und zeigst, was du fachlich wie methodisch gelernt hast.
Hier ist eine kurze Gegenüberstellung
Nachwort | Reflexion | |
---|---|---|
Ton | Persönlich, aber sachlich | Subjektiv & reflektierend |
Platz | Am Ende (optional) | Eigenes Kapitel (teils verpflichtend) |
Zweck | Persönlicher Abschluss, Dank, Ausblick | Kritische Rückschau auf den Arbeitsprozess |
Inhalte |
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Ob du dich für ein Nachwort oder eine Reflexion entscheidest, hängt vom Fachbereich, den Vorgaben und deinem persönlichen Stil ab.
ChatGPT nutzen
Du hängst beim Formulieren deines Nachworts fest oder suchst nach Inspiration? Mithilfe gezielter Prompts kannst du ChatGPT als kreative Unterstützung einsetzen, bspw. für Formulierungsvorschläge, Strukturhilfen oder passende Bindewörter.
Das Nachwort bleibt deine persönliche Reflexion! ChatGPT kann dir Anregungen geben, aber nicht deine Erfahrungen ersetzen.
Wenn du dir einen Einstieg in dein Nachwort vorschlagen lassen möchtest, kann dir ein gut formulierter Prompt wie der folgende weiterhelfen:
Tipp: Mit einem gut formulierten Prompt erhältst du erste Textvorschläge, die du anschließend individuell anpassen kannst.
Weitere hilfreiche Prompts für dein Nachwort:
- Gib mir typische Satzanfänge für ein wissenschaftliches Nachwort.
- Welche Reflexionssätze eignen sich für den Abschluss meines Nachworts?
- Formuliere eine Liste geeigneter Bindewörter für mein Nachwort zum Thema X.
- Schlage Formulierungen für Danksagungen im Nachwort einer Abschlussarbeit vor.
Wichtig: Richtlinien deiner Hochschule beachten!
Nicht jede Hochschule erlaubt die Verwendung von KI-Tools wie ChatGPT. Informiere dich daher vorab über die geltenden Regeln. Und ganz gleich, ob erlaubt oder nicht: Passe jeden Textvorschlag individuell an. Dein Nachwort sollte authentisch, persönlich und eigenständig bleiben.
Häufig gestellte Fragen
Ein Nachwort ist eine abschließende Bemerkung am Ende deiner wissenschaftlichen Arbeit, in der du persönliche Gedanken und Reflexionen einbringen kannst.
Typische Inhalte sind persönliche Eindrücke, Anmerkungen zur Entstehung, Danksagungen sowie ein Ausblick auf mögliche weiterführende Forschung.
Das Nachwort ist kein Ort für inhaltliche Ergänzungen. Deine wissenschaftliche Arbeit sollte auch ohne Nachwort vollständig und schlüssig sein.
Ja. Obwohl in wissenschaftlichen Arbeiten meist auf die Ich-Form verzichtet wird, ist sie im Nachwort ausdrücklich erlaubt, ebenso wie die Wir-Form bei Gruppenarbeiten.
Ein Nachwort zitierst du wie jede andere Quelle auch. Welche Angaben du machen musst, hängt vom jeweiligen Zitierstil ab.
Hier geht es zur Übersicht aller Zitierstile.